Buch der Woche

Prokopetz macht Ambros-Klassiker zum Drogen-Krimi

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HOFER: Neuer Roman über die »Leich im Rinnsal« liefert 70er-Jahre-Feeling 

 "Da Hofa war's, vom Zwanzgerhaus. Der schaut mir so verdächtig aus!" 1971 textete Joesi Prokopetz für Wolfgang Ambros den Austropop-Klassiker Da Hofa. Jetzt hat er den Inhalt zu einem Krimi weiterentwickelt. "Es war die Idee meines wunderbaren Verlegers und unter zwei Voraussetzungen habe ich es gemacht: Es darf nicht drinnen stehen, wie der Hofer mit Vornamen geheißen hat, und wer ihn umgebracht hat", erklärt Prokopetz auf oe24.TV das 320 Seiten starke Buch, mit dem er auch tief in die Musik-und Drogenszene der Wiener 70er-Jahre eintaucht. "Es herrschte so etwas Postfaschistoides. Etwas unheimlich Katholisches. Die Angst vorm 'Russ' und eine extreme Leistungs-Gesellschaft.

Und dann kamen wir Hippies und haben die Leistung verweigert!"

Mysterium. Mit viel Lokalkolorit um damalige In-Lokale wie Camera oder Voom Voom ("In Wahrheit war es dort dreckig und hat gestunken. Aber es war dunkel und es gab die Musik, die man hören wollte") skizziert Prokopetz die Ereignisse nach dem Leichenfund in der Speckbachergasse Nummer 20. Mit der Hausmeisterin Milana Potočnić, ihrem brutalen Gatten Savo, den Kottanähnlichen Ermittlungen, Drogengeschäften, einem geplanten politischen Attentat, Mord und natürlich den Freuden Jack und Walter im Mittelpunkt. "Es musste von der Hofer-Geschichte abbiegen. Ein Mysterium bleiben. Den Mörder vom Hofer zu nennen, war mir viel zu banal."

Hit. Nach Chart-und Kabarett-Erfolgen wie Sind Sie Single? oder Vollpension hat sich Prokopetz seit 2022 (Teufelskreuz) dem Krimi verschrieben. Eine Fortstetzung von Hofer wird es aber nicht geben. "Die Geschichte ist auserzählt. Ob es irgendwann den Roman Es lebe der Zentriedhof oder die Liebesgeschichte Wintasun gibt, lasse ich offen."
 

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