Theaterdonner

Lok-Posse um Paulus Manker

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Theater-Genie "Amok gefahren"? In ÖSTERREICH sagt er, was da lief.

Hinter den Kulissen der Jahrhundert-Produktion Alma von Paulus Manker spielt sich Dramatisches ab: Dem kampfeslustigen Theater-Genie wird vorgeworfen, er habe in den Wiener Neustädter ­Roigk-Hallen – wo er Alma aufführt und selbst spielt – in der Nacht des 1. November eine „Amokfahrt“ mit einer Diesellok unternommen. Er sei mutwillig und alkoholisiert durch das Werkstor gekracht und habe Wände demoliert, wirft ihm der Halleneigner und Kulturmäzen Christian Blazek vor. Der Staatsanwalt ermittelt. In ÖSTERREICH wehrt sich Manker gegen die Vorwürfe:

Vereinbarung. Ursprünglich sei mit Blazek vereinbart gewesen, dass bis 2018 sowohl Alma als auch Die letzten Tage der Menschheit in den Roigk-Hallen aufgeführt werden.

Strom weg. Allerdings habe Blazek an der Weiterführung der Kooperation das Interesse verloren und „die Produktionsdurchführung von Alma im Mai 2015 durch unberechtigtes Wegräumen von Theaterinventar und im Oktober durch eigenmächtiges Abdrehen der Stromversorgung gestört“.

Besitzstörungsklage. Manker brachte zwei Besitzstörungsklagen ein und gewann.

Lokfahrt. Der vorläufig letzte Akt im Drama: Am 1. November unternahm Manker einen Kontrollbesuch in den Hallen, um festzustellen, ob der Strom wieder eingeschaltet sei. Dabei nahm er die Lokomotive in Betrieb – und es kam zum Crash.

Neue Klagen. Blazek klagte wegen „schwerer Sachbeschädigung“, Manker wegen „Rufschädigung“.

Paulus Manker: "Diese Klage ist jetzt eine Retourkutsche"

ÖSTERREICH: Sind Sie mit der Lok „Amok gefahren“?
Paulus Manker: Das ist eine kleine Geschichte, die groß aufgebauscht wird. Aber: Jetzt geht es immerhin um Rufschädigung!

ÖSTERREICH: Hallen-Eigner Blazek klagt Sie wegen schwerer Sachbeschädigung …
Manker: Wir haben zwei Jahre lang rund um Alma fantastisch zusammengearbeitet – Mitte dieses Jahres hat er den Verstand verloren.

ÖSTERREICH: Wie kam es zum Krach?
Manker: Ich habe zwei Besitzstörungsklagen gegen ihn gewonnen – er hatte Inventar weggeräumt und uns den Strom abgedreht – seine Klage ist jetzt die „Retourkutsche“.

ÖSTERREICH: Weshalb sind Sie mit der Lok gefahren?
Manker: Ich wollte kontrollieren, ob der Strom wieder aufgedreht ist. Dabei habe ich die Lok verschoben, und so kam es – eben weil es dunkel war; weil der Strom nicht aufgedreht war! – zur Kollision.

ÖSTERREICH: Blazek sagt, Sie hätten die Lok unbefugt in Betrieb genommen und sogar Menschenleben gefährdet …
Manker: In der Anzeige steht auch, ich wäre unter Drogeneinfluss gestanden …! Ich habe einen Lok-Führerschein, und ich war allein in der Halle.

ÖSTERREICH: Und weiter …?
Manker: Ich rechne mit einem Vergleich und damit, dass wir weiterspielen.

 

(hir)

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