Nach dem enttäuschenden 15. Platz beim Eurovision Song Contest 2025 zieht die ARD Konsequenzen: Die Kooperation mit RTL und Stefan Raab, die eigentlich für eine Trendwende sorgen sollte, wird nicht fortgesetzt.
Die Hoffnung war groß, der Aufwand enorm: Gemeinsam mit RTL und Entertainer Stefan Raab (59) wollte die ARD Deutschlands ESC-Bilanz endlich aufpolieren. Nach Jahren mit schwachen Platzierungen sollte 2025 in Basel alles anders werden. Mit dem aus Wien stammenden Geschwisterduo Abor (27) & Tynna (24) und ihrem Song „Baller“ ging Deutschland als Fan-Favorit ins Rennen. Doch am Ende stand nur Platz 15 – 151 Punkte insgesamt, davon 77 von den Jurys und 74 vom Publikum.
"Wir wollten gewinnen – hat nicht geklappt"
Für ARD-Programmdirektorin Christine Strobl ist das Ergebnis ein klarer Schnittpunkt: "Das war eine tolle Partnerschaft, auf die ich stolz bin", sagt Strobl gegenüber DWDL. "Aber wir haben gesagt: Wir gehen diese Partnerschaft ein, weil wir gewinnen wollen. Jetzt ein Jahr später zu sagen: Gut, hat nicht geklappt, wir machen trotzdem einfach weiter, fühlt sich nicht gut an." Damit ist klar: Die ungewöhnliche Allianz zwischen öffentlich-rechtlichem Sender und Privatsender endet nach nur einem Jahr.
Stefan Raab beim "Bundesvision Song Contest"
Neustart mit dem SWR
Die Verantwortung für den nächsten deutschen ESC-Beitrag liegt nun wieder beim SWR, der bereits mit der Suche nach neuen Acts begonnen hat. Völlig ausgeschlossen sind künftige Kooperationen für Strobl aber nicht: "Ich glaube, dass einem auch etwas Neues einfallen müsste, wenn man das Thema Kooperation beim ESC für die Zukunft nochmal angeht. Aber das ist ja absolut denkbar und möglich."
Die ARD wolle künftig stärker auf "Partnerschaften auf Augenhöhe" setzen – nicht nur beim Eurovision Song Contest, sondern auch bei Unterhaltungs- und Serienprojekten. Die Erfahrung mit RTL und dem ESC-Guru Stefan Raab habe gezeigt, dass Zusammenarbeit nur funktioniere, wenn Ziel und Verantwortung klar verteilt seien.