Nachtkritik

Souverän, sympathisch, Stürmer

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Bei ihrer „Nahdran“-Tour überzeugt sie mit musikalischer Vielfalt. 

Gigantische Bühnenaufbauten, opulentes Licht- und Laser-Feuerwerk, von der Musik ablenkende Kostümwechsel … – Fehlanzeige. Christina Stürmer liefert mit ihrer beeindruckenden Nahdran-Show ein erdiges Rock-Konzert ohne jeglichen Firlefanz. Nicht mehr und nicht weniger. 1.000 Fans bejubelten am Montag beim Tourstart in Salzburg die beste Stürmer-Show. Am 13.4. stand das ÖSTERREICH-Konzert im Wiener Gasometer am Plan.

Vielfalt
Vom Opener Zeitlupe bis zum Traditions-Finale Engel fliegen einsam (4. Zugabe) präsentiert sich Christina bei ihrer Tournee schlicht mit T-Shirt, Jeans und selbst designten Turnschuhen. 105 Minuten lang ist sie so souverän wie sympathisch. Die Bühnen-Unsicherheit, ihr großes Auftritts-Manko früherer Tage, rockt sie einfach weg.

Greatest-Hits
Im feinen Mix aus Greatest-Hits (Nie Genug, Mama, Vorbei) und den neuen Nahaufnahme-Songs wie Wir leben den Moment oder Mit jedem Millimeter punktet Stürmer auch durch musikalische Vielfalt: An Sommertagen verwandelt sie mithilfe eines Posaunisten zum rockigen Ska-Pop von Manu-Chao-Dimensionen, Warum gefällt als Unplugged-Lagerfeuer-Version und Scherbenmeer artet zum Liebesduett mit Freund Oliver aus.

Party-Hit
Witzigerweise erinnert sich Stürmer an ihre allererste CD Hit Mix 1994: „Ein Weihnachts-Geschenk meiner Eltern und nicht gerade der beste Musik-Einstieg.“ Hatte sie daraus im Verlauf der 16 Deutschland-Konzerte schon Mr. Vain (Culture Beat) oder Mädchen (Lucilectric) gecovert, so kam in Salzburg wieder Saturday Night von Whigfield zum Zug. Sehr gelungen.

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