Männer fühlen sich schnell mal "bedroht" klagt die Autorin. Ihr eigener Ehemann ist da natürlich eine Ausnahme. Am 18.9. liest sie in Wien.
Für Isabel Allende (65) gibt es in Sachen Emanzipation noch einiges zu tun - für die Männer. "Wir leben in einer Kultur, die vom Mythos maskuliner Überlegenheit geprägt ist. Deshalb fühlen sich Männer bedroht, wenn Frauen mit ihnen konkurrieren", kritisiert die 65-jährige Schriftstellerin in einem Interview. Ihre Partnerschaft selbst funktioniere allerdings anders. "Ich lebe seit 20 Jahren mit einem sehr starken Mann zusammen, der meine Erfolge mit mir teilt."
Allende in Wien
Isabel Allende liest am 18.9. im Wiener
Musikverein aus ihrem aktuellen Roman "Ines meines Herzens".
Ines meines Herzens
Die Heldin ihres neuen Romans "Ines meines
Herzens" bewundert Allende wegen ihres aufregenden Lebens. "Mich faszinieren
ihr unglaublicher Mut und ihre Leidenschaft. Sie verlässt ihr Heimatdorf, um
einem Fremden über den Ozean zu folgen", sagte die Nichte des früheren
chilenischen Präsidenten Salvador Allende. Ihre Protagonistin, die Spanierin
Ines, wird im 16. Jahrhundert durch Liebesgeschichten in die Eroberung
Chiles verwickelt. Die deutsche Ausgabe des Buches erscheint bei Suhrkamp.
Allende: Eine Erfolgsbiografie
Vor 25 Jahren wurde die
chilenische Schriftstellerin und Journalistin Isabel Allende auf einen
Schlag mit ihrem Erfolgsroman "Das Geisterhaus" weltberühmt. Inzwischen hat
sie mindestens 17 weitere Titel veröffentlicht, die insgesamt nach
Branchenangaben weltweit mehr als 35 Millionen Mal verkauft und in 27
Sprachen übersetzt wurden. Allende, die am 2. August 65 Jahre alt geworden
ist, gilt als die derzeit wohl populärste lateinamerikanische
Schriftstellerin. In ihren Büchern verstand sie es gekonnt, die Geschichte
und Magie ihres Landes und Lateinamerikas zu spannenden Romanen zu verweben.
Ihre eigene Lebenserfahrung spielte dabei immer eine große Rolle.
Diplomatenfamilie
Isabel Allende Llona kam in der peruanischen
Hauptstadt Lima zur Welt. Ihr Vater war Diplomat. Nachdem sich ihre Eltern
getrennt hatten, kehrte sie mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach
Santiago de Chile zurück. Mit dem zweiten Mann ihrer Mutter, ebenfalls ein
Diplomat, zog die Familie nach La Paz in Bolivien und den Libanon. Nach
ihrer Rückkehr nach Chile arbeitete Allende ab 1958 zeitweise für die
Vereinten Nationen und heiratete 1962 den Ingenieur Miguel Frías. Aus dieser
Ehe gingen zwei Kinder hervor. Nach langen Reisen durch Europa gründete sie
mit anderen die erste feministische Zeitschrift Chiles "Paula", arbeitete
beim Fernsehen und veröffentlichte Geschichten für Kinder.
Nichte Salvador Allendes
Als ihr Onkel, der Präsident Salvador
Allende, 1973 durch den Putsch von General Augusto Pinochet gestürzt wurde
und ums Leben kam, emigrierte sie 1975 nach Venezuela. 1981 lag ihr
Großvater im Alter von 99 Jahren im Sterben. Aus Briefen an ihn entstand
später der Roman "Das Geisterhaus". Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann
heiratete sie 1988 den Amerikaner Willie Gordon und lebt mit ihm in
Kalifornien.