„Ich bin demütig stolz, dass am Beginn unserer Hausgeschichte eine Frau steht“, sagt Abt Gerhard Hafner, „denn in einer von Männern dominierten Weltgeschichte hat Gott für unser Stift Admont eine Stifterin ausgewählt.“ Die Gräfin von Friesach-Zeltschach, besser bekannt als die Heilige Hemma von Gurk, ist in die Geschichte eingegangen. Als eine der reichsten Frauen ihrer Zeit hat sie ihr Vermögen für soziale Zwecke verwendet. Ihrem Willen, ein Kloster zu stiften, ist Erzbischof Gebhard von Salzburg 1074 mit der Gründung des Benediktinerstiftes Admont nachgekommen. 2024 liegt dies nun 950 Jahre in der Vergangenheit.
Im Laufe der Jahre sind 26 Pfarren entstanden, die von den Mönchen des Benediktinerstiftes betreut werden. Ebenso wie das Stiftsgymnasium Admont, das sich zu einer der wichtigsten Bildungseinrichtungen der Region entwickelt hat. Nach dem Vorbild der Heiligen Hemma unterstützt das Benediktinerstift zahlreiche Sozialprojekte, darunter die Missio Österreich, und ist ein bedeutender Arbeitgeber. „Der Auftrag der Betriebe ist es, das Stift in eine gesicherte Zukunft zu führen und im Bereich der Regionalentwicklung eine proaktive Rolle zu spielen“, sagt Wirtschaftsdirektor Franz Pichler. Nicht zuletzt erfüllt das Benediktinerstift Admont auch eine wichtige touristische Funktion, wie Pichler betont: „Wir können jährlich rund 60.000 Gäste verzeichnen. Damit wirkt das Benediktinerstift als Motor für eine ganze Region und weit über diese hinaus.“
Auch das Stiftsmuseum steht 2024 ganz im Zeichen des großen Jubiläums, das sich in einer neuen Sonderausstellung widerspiegeln wird. Mit der Eröffnung der Museumssaison am 20. März werden Besucherinnen und Besucher in die fast tausendjährige Geschichte des Benediktinerstiftes und in das Leben und Wirken der Mönche eintauchen können. Die Sonderausstellung ist somit eine Reise durch die Zeit, die mit der Gründung des Stiftes und den Legenden, die sich um die Entstehung ranken, beginnt. Ebenso wichtig wie der Großbrand und die Aufhebung des Klosters im Nationalsozialismus ist die Darstellung der wissenschaftlichen Neugier, die sich in Werken der Bibliothek und der naturkundlichen Sammlung zeigt. Dass wissenschaftliche Forschung und pastorale Tätigkeiten auch eine ökonomische Grundlage brauchen, wird in einem weiteren Abschnitt der Ausstellung deutlich. Dieser ist den historischen und gegenwärtigen Wirtschaftsbetrieben gewidmet. Eine Wende ins Existenzielle bietet die Auseinandersetzung mit dem Themenkreis von Tod, Leben und Auferstehung. Die Zeitreise endet mit Musikstücken und Texten, die mit Bezug auf das Stift Admont entstanden sind und zum Schauen und Hören einladen.
Mit einem großen Festakt, der sich über das ganze nächste Jahr erstreckt, wollen die Benediktinermönche das 950-jährige Jubiläum des Stiftes Admont feiern. Auf dem Programm stehen viele kulturelle Highlights, darunter Konzerte mit internationalen Musikgrößen und ein wissenschaftliches Symposium über Erzbischof Gebhard von Salzburg. Einen wesentlichen Schwerpunkt werden die zahlreichen Kirchenfeste bilden, die Admonts Mönche gemeinsam mit hochrangigen Kirchenvertretern feiern werden. Dazu „wollen wir jede und jeden herzlich einladen, dabei zu sein und mit uns gemeinsam dieses große Jubiläum zu begehen“, eröffnet Abt Gerhard Hafner.