1,1 Millionen Partygäste pilgerten am Freitag auf die Insel.
Der erste Tag des 32. Donauinselfestes macht sich nicht schlecht in der Statistik: Mit 1,1 Millionen Besuchern zählte der Freitag zu einem der stärksten Auftakte überhaupt, freute man sich seitens des Veranstalters, der Wiener SPÖ. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 900.000 zum Partybeginn. Gestürmt wurden diesmal vor allem die Headliner auf der Festbühne.
© TZ ÖSTERREICH / Artner
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100.000 vor den Bühnen
Zum großen Finale, das der britische R&B-Star Taio Cruz mit Songs wie "Hangover" und der deutsche Chartskönig Andreas Bourani bestritten, kamen teils bis zu 100.000 Menschen. Die Massen schienen auf der Wiese kaum noch Platz zu finden. Hits wie "Auf uns" gegen Ende der Show wurden fleißig bejubelt, das Publikum erwies sich zudem als äußerst textsicher. Um Mitternacht war dann - wie auf allen anderen Bühnen - Schluss mit Feiern.
Dicht gedrängt ging es gegen Ende auch vor der FM4-Bühne zu. Rapper Nazar brachte dort seine nicht selten testosterongeschwängerten Lyrics unters Volk. Außerdem erzählte der gebürtige Iraner von seinem neuen Plattenvertrag, den er eben unterschrieben habe. Teil des Deals: Das Label würde all seine Anwaltskosten übernehmen, freute er sich. Nazar wurde erst im Frühjahr zu einer Geldstrafe von knapp 2.500 Euro verurteilt, nachdem er FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bei einem Konzert als "Hurenkind" bezeichnet hatte.
Überhaupt stand der FM4-Bereich am Freitag gänzlich im Zeichen von Hip-Hop. Der Linzer Rapper Skero, ehemaliges Texta-Mitglied und seit geraumer Zeit mit diversen Projekten umtriebig, nutzte die Gelegenheit, um am Inselfest sein neues, zweites Soloalbum "Der Riese im Glashaus" vorzustellen. "Ich bin extrem zufrieden und ich schwör Euch: Es taugt Euch, wenn Ihr's Euch durchhört", lobpreiste der mit fetter Goldkette behängte Dialektrapper.
So gänzlich dürfte die Menge allerdings noch nicht überzeugt worden sein. Trotz manch wippender hochgestreckter Arme, die zum kleinen Einmaleins der Genreposen gehören, konnte man in einigen Gesichtern doch eine Spur Langeweile ablesen. Das änderte sich nur zeitweilig - etwa als Skero nach einer halben Stunde die "Brasshoppers" samt Dirigent aufmarschieren ließ, um beispielsweise seinen Superhit "Kabinenparty" mit breitem Bläsersupport zu performen.
Ansonsten gab es fast ausschließlich neue Songs. In Reimform protestiert Skero dabei gegen Umweltverschmutzung ("Plastic Bottle Beach"), zu viel Stress ("Hudeln") oder den Kapitalismus und "die Rechten" per se ("Stur"). "Um das Geld von der Hypo könnte man allein 20 Flüchtlingsheime bauen", so seine Analyse.
Grund für den großen Andrang am Freitag dürfte auch das perfekte Wetter gewesen sein. Bei angenehmen Sommertemperaturen blieb es - bis auf vereinzelte Regentropfen - den ganzen Tag über trocken. Das könnte sich am Samstag ändern. Vor allem gegen Abend hin wurden einzelne Schauer oder Gewitter prognostiziert.
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