Sotheby‘s

ÖSTERREICH bei der Freddie-Mercury-Ausstellung

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Ab 6. September wird das Vermächtnis von Freddie Mercury versteigert. Über 35.000 persönliche Gegenstände. Vom Schnurrbartkamm über Goldene Schallplatten bis zur Krone. Aktuell sind die privaten Highlights in London ausgestellt. ÖSTERREICH hat vorbei geschaut und viele Austro-Devotionalien entdeckt!

Die hautenge rote Elastan-Legging-Hose, mit der er auch am 29. September 1984 durch die Stadthalle tobte, die berühmte Krone, die er sich dort 1986 gleich zwei Mal aufsetzte, die Goldene Schallplatte für das 1984er-Album „The Works“ aus Österreich, seine Schallplatten-Sammlung mit der Falco-Single „Rock Me Amadeus“ und sein privater Tourkalender aus dem Jahr 1986 mit handschriftlichen Anmerkungen aus dem Wiener Marriott Hotel. Das sind die rot-weiß-roten Highlights von Freddie Mercury bei Sotheby‘s.

Über 35.000 seiner persönlichen Erinnerungsstücke, die nach seinem Tod fast 32 Jahre lang im 28 Zimmer großen Anwesen „Garden Lodge“ verblieben sind, werden dort ab 6. September von seiner großen Liebe und Alleinerbin Mary Austin versteigert. Die 1.400 Wichtigsten sind aktuell in London ausgestellt. ÖSTERREICH machte vor Ort den Rundgang durch Freddies Leben.

Die Luxusmeile New Bond Street. Über dem Haus Nummer 34-35 prangt ein überdimensionaler Schnurrbart. Davor eine lange Schlange. Rund um den Häuserblock. Angereist aus allen Herren Ländern: Schweiz, Niederlande, Italien, ja sogar aus Japan und Australien. Die Ersten waren schon 120 Minuten vor dem Einlass da. Kein Wunder: der Ansturm ist enorm: 70.000 Besucher seit der Eröffnung am 4. August. An Spitzentagen bis zu 4.500. Der Eintritt ist frei - das Erlebnis unbezahlbar.

Freddy-Mercury-Ausstellung in London
© TZOe Zeidler-Künz
× Freddy-Mercury-Ausstellung in London

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© TZOe Zeidler-Künz
× Freddy-Mercury-Ausstellung in London

13 Räume voll mit Bühnen-Kostümen, Text-Entwürfen (auch von „Bohemian Rhapsody“ das eigentlich „Mongolian Rhapsody“ heißen sollte), privaten Urlaubsfotos, Awards, Schmuck, Möbel, Rechnungen und dutzenden Kunstschätzen. Auch von Dali, Picasso oder Chagall. Da kommt einem sofort ein Queen-Hit in den Sinn: „I Want It All“.

Freddy-Mercury-Ausstellung in London
© TZOe Zeidler-Künz
× Freddy-Mercury-Ausstellung in London

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Gegliedert in Themenschwerpunkte wie „At Home“, „In Love With Japan“ oder „Crazy Little Things“ taucht man in die Welt des exzentrischen Queen-Frontman ein. Vorbei an seiner Bar, dem Esszimmer, wo einem sofort das Gästebuch, wo er akribisch Sitzordnung, Dresscode und Speisenabfolge notierte, auffällt oder der Chaiselongue. So als würde er jedem Moment bei der Tür reinkommen. Zugespielte Interview-Passagen und Video-Collagen verstärken das persönliche Feeling. Die Fans kämpfen mit dem Emotionen. Da kullern die Tränen, da werden Outfits fachkundig kommentiert („Das trug er bei der Fotosession für Greatest Hits“) und nicht nur einmal hört man den Satz: „Brian May und Roger Taylor sollten Teile davon ersteigern und damit ein Freddie Museum eröffnen.“

Freddy-Mercury-Ausstellung in London
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× Freddy-Mercury-Ausstellung in London

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Nach einer schier unerschöpflichen Ansammlung an Japanischen Kunstschätzen und Tour-Memorabila wie seinem Scrabble-Spiel, Reisekoffern oder Setlists wartet in der „Central Gallery“ der erste große Selfie-Spot: die legendäre Krone und der dazugehörige Hermelin-Unhang. Die Wände rundum voll mit Gold- und Platin-Schallplatten. Rechts vor der Stiege in der dritten Reihe auch die Auszeichnung aus Österreich dann ganz oben noch ein posthumer Award aus Wien.

Freddy-Mercury-Ausstellung in London
© TZOe Zeidler-Künz
× Freddy-Mercury-Ausstellung in London

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Mit stolzgeschwellter Brust gehts in den zweiten Stock. Zu den eigentlichen Highlights: Einige Vitrinen voll Handschriftlicher Text-Entwürfe - von „Killer Queen“ bis „We Are The Champions“, seine legendärsten Bühnen-Outfits, die wichtigsten Awards, die Adidas High Top (Größe 41), die Graffiti verzierte Eingangstür der Garden Lodge, die Kunstschätze, sein Wurlitzer, vor dem er seinem Austro-Regisseur Rudi Dolezal sein letztes Interview gab, und natürlich das Yamaha G2 Grand Piano auf dem er einst „Bohemian Rhapsody“ komponierte.

Freddy-Mercury-Ausstellung in London
© TZOe Zeidler-Künz
× Freddy-Mercury-Ausstellung in London

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Als Highlight gibt‘s die Jacke aus dem „Bohemian Rhapsody“ Video, das einem magischen Trick gleich, Freddies Schatten auf dem Boden wirft und damit die legendäre Songzeile „I see a little silhouetto of a man“ nachbildet. Der Größte von unzähligen Gänsehaut-Momenten.

Freddy-Mercury-Ausstellung in London
© TZOe Zeidler-Künz
× Freddy-Mercury-Ausstellung in London

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Ab 6. September wird das alles auch zugunsten des Mercury Phoenix Trust und der Elton John Aids Foundation versteigert. Die Preise steigen schon jetzt ins Astronomische: so hält der Silberne, kaum 5cm kleine Schnurrbartkamm bei einem Schätzpreis von 400-600 Pfund bereits bei 24.000 Pfund und das Bohemian-Rhapsody-Piano soll gar um über 3,5 Millionen Euro weggehen. Für das Gros der Fans natürlich unerschwinglich. Zum Glück gibt es einen 260 Seiten starken Ausstellungskatalog. Damit kann man sich für 50 Pfund doch ein Stück von Freddies Leben mit nach Hause nehmen.

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