Aus für Weihnachtsmann?

Gabalier will das Christkind retten

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Immer mehr Österreicher machen für das Christkind mobil.

Es ist der Aufreger des Wochenendes: Zielgenau am ersten Adventsonntag detonierte das aktuellste Statement von Österreichs derzeit erfolgreichstem Volksmusiker. Via ÖSTERREICH machte er seinem Ärger über den Hype rund um den Weihnachtsmann Luft: „Mir geht der ganze amerikanische Weihnachts-Kitsch total auf die Nerven! Überall sieht man nur Weihnachtsmänner – der gehört nicht hierher.“ Und weiter: „Da sollten wir Österreicher nicht so schwach sein und unsere Tradition mehr schätzen. Bei mir kommt zu Weihnachten nur das Christkind!“ Bumm. Die aktuelle Provokation traf in die Seele der Österreicher. Hunderte zustimmende Postings im Internet waren die Folge. Von Priestern („Der Weihnachtsmann ist eine Provokation für die katholische Symbolik des Christkinds“) bis hin zu jungen Schülern („Ich finde den Weihnachtsmann einfach nur gruselig!“) taten viele ihre Meinung kund.

Alfons wütend. Samstag dann meldete sich ein weiterer prominenter Weihnachtsmann-Hasser zu Wort. Entertainer Alfons Haider. Er hatte bereits vor Jahren mit seinem Kabarett-Programm Killt den Weihnachtsmann für Aufregung gesorgt. Im ÖSTERREICH-Talk legt er nach: „Der Weihnachtsmann soll sein ‚Ho-ho-ho‘ in Amerika schreien. Bei uns kommt am 24. Dezember das Christkind.“

Tatsächlich gibt es bereits seit Jahren einen eigenen Verein zur Rettung des Christkinds. Zwei Tiroler gründeten schon 1999 „Pro Christkind“: „Der Weihnachtsmann ist nur eine Werbefigur der Wirtschaft, die zu grenzenlosem Konsum anregen soll. Der Streit ist also zumindest bis 24. Dezember prolongiert.

Gabalier: "Kein Kitsch aus Amerika bei uns"

ÖSTERREICH: Heute ist der erste Advent. Ist Ihr neues Haus schon geschmückt?
Gabalier: Meine Freundin Silvia hat einen geflochtenen Stern an die Tür gehängt, das reicht auch. Also, ich steh nicht auf diesen Weihnachts-Kitsch aus Amerika. Bei mir kommt am 24. Dezember auch das Christkind – und sicher nicht der Weihnachtsmann.

ÖSTERREICH: Ein Appell an die Gabalier-Bewegung: Rettet das Christkind!
Gabalier: Ja, genau (lacht). Aber ehrlich, mich nervt das wirklich. Es gibt doch ge­nügend schöne Bräuche aus Österreich. Die sollte man pflegen.

ÖSTERREICH: Wie besinnlich wird die Weihnachtszeit?
Gabalier: Dieses Mal lasse ich den Weihnachtszirkus aus und werde mich am 9. Dezember zurückziehen.

Haider: "Zu mir kommt kein Weihnachtsmann"


ÖSTERREICH: Warum mögen Sie den Weihnachtsmann nicht?
Haider: Weil er für mich für eine Kommerzialisierung und Vermarktung des Weichnachtsfests steht.

ÖSTERREICH: Finden Sie es übertrieben?
Haider: Also wenn ich Mitte Oktober auf der Mariahilfer Straße gehe und mir bei 14 Grad ein Weihnachtsmann entgegenkommt, halte ich das schon für übertrieben. Das muss doch nicht sein.

ÖSTERREICH: Zu Ihnen kommt also ganz traditionell das Christkind?
Haider: Natürlich! Klar, das Christkind gibt es ja auch nicht wirklich, aber allein die Vorstellung vom kleinen Christkind mit den blonden Locken in der Wiege ist, glaube ich, schöner als ein blader, alter Mann in selbiger.

ÖSTERREICH: Wie feiern Sie eigentlich Weihnachten?
Haider: Wie die letzten 25 Jahre. Im ORF-Studio bei Licht ins Dunkel. Privat feiere ich am 25. Dezember nach.

ÖSTERREICH: Sie nehmen sich in Ihrem Kabarett „Haider killt den Weihnachtsmann“ kein Blatt vor den Mund …
Haider: Einer muss es ja aussprechen. Das mache ich übrigens auch kommenden Dienstag wieder im Orpheum. Als Premiere ist diesmal Christoph Fälbl mit dabei – und eine Überraschung!

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