Nachdenklich

Gabalier in Sorge um 'gesunde Streitkultur'

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Der Volks-Rock'n'Roller teilt in einem Interview erneut gegen die Gesellschaft aus

Schlager-Star Andreas Gabalier feiert am 4. November in der Wiener Stadthalle das Finale seiner Tournee. Der Volks-Rock'n'Roller ist dafür bekannt, seine Meinung offen kund zu tun und provoziert damit oft. Sein "Manderl-Weiberl-Sager" beim Amadeus-Award ist nur ein Beispiel dafür. Im Gespräch mit dem "Standard" zeigt er sich jetzt nachdenklich.

Ärger über Berichterstattung

In seiner Toleranzhymne "Liebeleben" behandelt er das Thema Krieg. "„Das Lied war eine Antwort, die nach dem Manderl-Weiberl-Sager von mir medial jahrelang nicht gehört werden wollte. Das ist sehr österreichisch, dass man ein Bild, das man von gewissen Personen hat, so gerne beibehält. Da kannst du tun, was du willst. Wir haben eine Charity in Tirol gemacht und 300.000 Euro für schwer gehandicapte Kinder gespendet. Das hat nur die Partnerzeitung vor Ort gebracht. Aber wenn irgendein negativer Schwachsinn passiert, wird der sofort 30-, 40-mal abgedruckt und online verbreitet", sagt er verärgert. 

Gabalier: "Die gesunde Streitpolitik ist verloren gegangen"

Man solle sich gleichzeitig nicht wundern, über den Unfrieden in den Nachbarländern: Wir schenken mit unserer Musik einem Millionenpublikum eine Auszeit von diesen Nachrichten und von den Sorgen, die sie haben. Das ist mir mehr wert, als mich in negative Geschichten reinzusteigern.“ Gabalier sehne sich nach der "Harmonie", die in den 1990er Jahren in der Politik geherrscht habe. „Da ist anders miteinander geredet worden“, so Gabalier. „Die gesunde Streitkultur ist verloren gegangen, und das ist ein Riesenproblem. Mir ist es ein Anliegen, einen Frieden zu schaffen, und den erlebe ich bei meinen Konzerten angesichts dessen, was die Leute da für eine Freude haben.“ 

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