Trotz unterschiedlicher Mentalität sind Marjan Shaki & Lukas Perman glücklich wie nie zuvor. Das große Madonna-Interview.
Seit knapp fünf Jahren teilen Marjan Shaki und Lukas Perman bereits Bühne und Bett. Nach dem großen Erfolg von Romeo & Julia im Februar 2005 ist das Paar auch international häufig im Doppelpack gebucht.
Glück oder Fluch?
Für die beiden Musical-Stars ist es
wichtig, dass ihre Leben parallel verlaufen, selbst wenn sie nicht gemeinsam
auf der Bühne stehen. Der Idealfall für Shaki und Perman: Gemeinsame Stadt,
aber unterschiedliche Produktionen. Im Rahmen des großen Opernballshootings
bat Madonna das Liebespaar zum Gespräch über ihre Zukunfts-, Reise- und
Bühnenpläne.
Das Madonna-Interview:
Gerade in der Unterhaltungsbranche sind dauerhafte Beziehungen eine Seltenheit...
Marjan Shaki: Wenn man so viel und eng zusammenarbeitet wie Lukas und ich, dann sind sehr viel Einfühlungsvermögen und Disziplin nötig. Gewisse Sachen müssen im Theater bleiben. Natürlich ist es wunderschön, dass wir unsere Erfahrungen teilen können – wir sehen ja, wie viele Kollegen Fernbeziehungen führen – aber leicht ist es nicht immer.
Lukas Perman: Wir beide stellen berufliche Entscheidungen auch nicht immer in den Vordergrund. Wir koordinieren unsere Pläne, das ist sehr wichtig! In einer so langen Beziehung muss man Kompromisse eingehen können. Zum Glück haben wir viele gemeinsame Interessen, wie das Reisen, und eine ähnliche Lebenseinstellung, trotz der großen Mentalitätsunterschiede. Ich bin ja ein waschechter Österreicher, Marjan eine Deutsche mit persischen Wurzeln.
Shaki: Wir sind wie Sauerkraut und Safran! (lacht)
Wie übersteht Ihre Liebe diese Unterschiede?
Shaki: Wir mögen uns einfach sehr. Natürlich lieben wir uns und sind verliebt, aber abgesehen davon mögen wir uns auch. Eine Beziehung nimmt man zu schnell als selbstverständlich an. Aber wenn ich Lukas so betrachte, dann merke ich, wie gern ich ihn als Mensch habe. Das möchte man doch nicht aufs Spiel setzen. Und wir ergänzen uns einfach gut!
Sie haben das Glück, durch Ihr gemeinsames Debüt in Romeo & Julia auch weiterhin als Paar gebucht zu werden. Wie trennen Sie private Streitigkeiten von Ihrem Bühnenspiel?
Perman: Wir streiten selten und selbst wenn, wird man uns auf der Bühne nichts ansehen.
Shaki: Es ist recht lustig, wenn es vor einer Aufführung eine Diskussion gibt, dann verzeihen wir uns immer, sobald wir auf der Bühne stehen. Es zwingt uns, miteinander auf neutraler Ebene zu kommunizieren. Das Zusammenspiel hat schon so manche Situation entschärft.
Perman: Glücklicherweise geht es nie um wichtige Dinge.
Wie sieht Ihre Zukunft aus?
Perman: Gerade haben wir uns eine neue Wohnung in Wien genommen...
Shaki: ...aber da wir nicht wissen, wie lange wir bleiben, ist sie nur gemietet.
Perman: Und wir möchten uns unserer großen Leidenschaft, dem Reisen, noch widmen. Durch Backpacker-Trips nach Südamerika entdecken wir neue Horizonte. Solche Reisen sind mit Familie nicht möglich. Und für mich hat Heiraten nur Sinn, wenn eine Familie in Aussicht ist.
Shaki: Wenn ein konkreter Kinderwunsch da ist, würden wir vielleicht heiraten. Aber außer auf dem Papier führen wir im Grunde doch kein anderes Leben als ein Ehepaar.
Welche Rolle spielt Eifersucht bei Ihnen, wenn Sie mit anderen Bühnenpartnern spielen?
Shaki: Bis jetzt war zum Glück noch keiner so schön, wie mein Lukas (lacht)!
Perman: Daher war Eifersucht noch nie ein Thema.
Shaki: Aber ich muss es auch nicht unbedingt sehen, wenn Lukas mit einer anderen Besetzung Romeo & Julia spielt, das ist doch etwas inniger. Andererseits ist das Vertrauen in unserer Beziehung so groß und wir wissen, wie es auf der Bühne ist – da knistert es oft gar nicht, das ist alles Technik.
Perman: Und ganz extreme Sachen haben wir noch nie erlebt. Intime Szenen im Film wären da schon etwas anderes. Bis jetzt waren unsere Zweitbesetzungen für uns nie interessant, also wurden wir noch nie auf die Probe gestellt. Aber natürlich kann es einmal zum Problem werden, vor allem in diesem Job...