Nachlassverfahren

Ex-Royal Andrew: Streit um 13,7-Millionen-Schweigegeld an Virginia Giuffre

Die millionenschwere Vergleichszahlung von Prinz Andrew an Virginia Giuffre sorgt erneut für Wirbel: Im Nachlassverfahren des verstorbenen Epstein-Opfers rückt die geheime Summe von 2022 jetzt vor den Supreme Court von Western Australia. 

Geld kann vieles lösen – aber nicht alles. Das zeigt der Fall Prinz Andrew und Virginia Giuffre erneut. 2022 einigten sich beide Parteien in einer Missbrauchsklage auf einen außergerichtlichen Vergleich, dessen Summe damals als "beträchtliche Spende" bezeichnet wurde. Britische Medien schätzten die Zahlung auf rund 12 Millionen Pfund, umgerechnet etwa 13,7 Millionen Euro. Seit dem Suizid von Virginia Giuffre im Frühjahr dieses Jahres müssen ihre finanziellen Verhältnisse im laufenden Nachlassverfahren detailliert offengelegt werden. Bei einer Anhörung am 28. November spielte die Rekordsumme eine zentrale Rolle. Fest steht: Offiziell sollte die Höhe der Abfindung geheim bleiben – nun ist sie dennoch Gegenstand juristischer Prüfung.

Virginia Giuffre
© AFP

Brisant ist die Frage, woher das Geld tatsächlich kam. Denn seit den Missbrauchsvorwürfen, die Andrew bis heute bestreitet, hat er keine royalen Verpflichtungen mehr und bekommt keine Apanage. Mit seiner Navy-Pension von 20.000 Pfund pro Jahr hätte er die Millionen nicht selbst bezahlen können. Schon 2022 kursierten daher Spekulationen, Queen Elizabeth II. habe ihren Sohn unterstützt – möglicherweise mit privaten Mitteln aus dem Herzogtum Lancaster. Ebenso hieß es, König Charles habe seinen Bruder finanziell unter die Arme gegriffen, allerdings offenbar in Form eines Kredits.

Queen Elizabeth II. mit ihrer legendären Perlenkette

Queen Elizabeth II. mit ihrer legendären Perlenkette

© Getty

Für zusätzlichen Druck sorgt der Umstand, dass ein Großteil der königlichen Finanzierung aus Steuergeldern stammt. Die britische Abgeordnete Rachell Maskell betonte deshalb, es gebe rund um das Schweigegeld "viel zu klären". Doch nicht nur der Millionenvergleich beschäftigt die Ermittler: Derzeit wird geprüft, ob Andrew einen Beamten und den ehemaligen Pressesprecher der Queen beauftragt haben soll, belastendes Material über Giuffre zu sammeln. Sollte sich das bestätigen, droht ihm ein Verfahren wegen Beihilfe zum Amtsmissbrauch.

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