House of Cards

Nach Vorwürfen gegen Kevin Spacey:

Netflix stellt „House of Cards“ ein

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Kollege Anthony Rapp hatte zuvor Anschuldigungen gegen Oscar-Preisträger erhoben.

Hollywoodstar Kevin Spacey hat sich zu seiner Homosexualität bekannt und für eine 30 Jahre zurückliegende sexuelle Belästigung eines Jugendlichen entschuldigt. Der zweifache Oscarpreisträger äußerte sich in der Nacht auf Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter, nachdem ihm der Schauspieler Anthony Rapp einen sexuellen Übergriff vorgeworfen hatte.

Netflix hat daraufhin bekannt gegeben, dass die sechste Staffel der beliebten Serie "House of Cards" die letzte sein wird. Es sollen keine neuen Folgen mehr gedreht werden.

 "Ich habe mein ganzes Leben über Männer geliebt und romantische Begegnungen mit ihnen gehabt, und jetzt entscheide ich mich dafür, als schwuler Mann zu leben", schrieb der Oscarpreisträger in der Nacht auf Montag auf Twitter.

 



 

 

Spacey hatte in einem Interview im Jahr 2000 noch bestritten, schwul zu sein. Der Schauspieler setzte sein Coming-out in direkten Zusammenhang mit einer Entschuldigung an Schauspielerkollegen Anthony Rapp. Der 46-Jährige ("A Beautiful Mind", "Star Trek: Discovery") hatte den älteren Branchenkollegen eines sexuellen Übergriffs beschuldigt. Er selbst sei bei den Vorgängen 14 Jahre alt gewesen, Spacey schon 26.

Sexuelle Belästigung eines Minderjährigen

Spacey habe ihn im Jahr 1986 nach einer Party in seinem New Yorker Apartment auf sein Bett gelegt und sei auf ihn gestiegen, sagte der heute 46-jährige Rapp dem Magazin "Buzzfeed News". Er habe sich aus der Umklammerung "herauswinden" können und die Wohnung verlassen.

Auf Twitter antwortete Spacey, er könne sich an den Vorfall "ehrlich nicht erinnern". "Aber wenn ich mich damals so verhalten habe, wie er es beschreibt, dann schulde ich ihm die aufrichtigste Entschuldigung für etwas, das zutiefst unangemessenes betrunkenes Verhalten gewesen wäre."

Dem Interview zufolge hat Rapp den Vorfall über die Jahrzehnte mit zunehmend ungutem Gefühl mit sich herumgeschleppt und nie wieder mit Spacey darüber gesprochen. Im Zuge der Weinstein-Enthüllungen fühle er sich nun verpflichtet, seine Stimme zu erheben, sagte der 46-Jährige dem Magazin. Spacey schrieb, es tue ihm leid, dass Rapp dies all die Jahre mit sich herumgetragen habe. "Diese Geschichte" habe ihn ermutigt, auch die "anderen Dinge" über sein Leben zu berichten, fuhr Spacey fort.
 

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