Moderne Meisterwerke

Die Top-5 Architektur-Meisterwerke in Österreich

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Unsere Top 5 architektonischen Highlights in Österreich.

Architektur ist mehr als nur der Entwurf formvollendeter Gebäude. Die Baukunst ist vielmehr als das, denn sie muss vor allem ihren Zweck erfüllen und in die Umgebung
einfließen und noch besser, das Umfeld aufwerten. In Österreich gibt es unzählige architektonische Juwele, von historischen Gebäuden bis heute. Wir haben uns deshalb für Sie die Top 5 der modernen Bauten genauer angesehen und eines steht jedenfalls fest: sie sind alle außerordentlich gelungene Prachtstücke.

Kunsthaus Graz

Der „Friendly Alien“ zählt zu den architektonischen Wahrzeichen von Graz.

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© Getty Images
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Das Kunsthaus wurde im Jahr 2003 errichtet und hat sich seither zum architektonischen Wahrzeichen der Hauptstadt der Steiermark etabliert. Der Entwurf stammt zwar nicht von österreichischen Architekten, ist aber dennoch ein österreichisches Markenzeichnen. Die beiden Londoner Architekten Peter Cook und Colin Fournier, die im Jahr 2000 den Wettbewerb mit ihrem Entwurf gewonnen hatten, sorgten für ein produktives Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Avantgarde.

Der „Friendly Alien“ gehört zur sogenannten Blob-Architektur, die sich durch futuristische Formensprache auszeichnet. Das gesamte Ensemble gliedert sich in einen aufgeständerten, dreigeschossigen biomorphen Baukörper, der einem glänzenden Luftkissen ähnelt, eine Erdgeschosszone und einen Altbau. Die gewölbte durchscheinende Acrylfassade kann mit Licht bespielt werden (925 Leuchtstoffröhren sind auf 900m² verteilt) und fungiert somit als leuchtendes Medium auch für bewegte Bilder mitten in der Stadt. Das schrille Design sorgt für Faszination und Begeisterung und zeigt, welch spannende Entwicklungen durch die Freiform-Architektur möglich sind.

Hangar 7

Die beflügelte Architektur neben dem Flughafen Salzburg. 

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© Hersteller
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Flügel aus Stahl und Glas – der Hangar 7 ist viel mehr als nur ein Flugzeughangar. 1999 von dem Salzburger Architekten Volkmar Burgstaller entworfen, und bereits 2003 fertiggestellt und eröffnet, gehört es zu den Meisterwerken der österreichischen Architektur. 1.200 Tonnen Stahl und 380 Tonnen Spezialglas wurden vereint, um ein einzigartiges Metier zu schaffen. Das Gebäude dient als Austellungsraum für die Flugzeugsammlung von Red Bull, diverse moderne Technik und als Ort der Kommunikation. Zusammengefasst, ein gehobener Treffpunkt von Technik und Kunst.

Von außen betrachtet wirkt der Bau schwerelos, obwohl die Konstruktion weit über 1.500 Tonnen wiegt. Die gesamte überbaute Fläche beträgt 4.100 Quadratmeter und die Länge der mit Silikon gefüllten Glasfugen beträgt 16 Kilometer. Der Red Bull Hangar-7 ist zudem ein gläserner Rahmen für außergewöhnliche Kunstwerke. Unter der großzügigen Glaskuppel finden regelmäßig Ausstellungen von renommierten Künstler:innen aus aller Welt statt. Der Stahlbau wurde architektonisch auf das größte Flugzeug, der Douglas DC-In, abgestimmt und verfügt über ein Tor, welches das Flugzeug einfahren lässt. Beeindruckend!

Handelszentrum 16 Salzburg

Revitalisierung von 43.000 m² Lagerhallen. Re- und Up-Cycling der besonderen Art.

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Die Lagerhallen des einstigen Versandhandels Bergheim bei Salzburg standen 10 Jahre lang leer. Der Komplex aus den siebziger Jahren durfte 2021 wieder zum Leben erwachen. Die kreativen Architekten konnten die Baustrukur lediglich durch das Einziehen von Ebenen sanft erweitern und durch die Wiederverwendung der Regale des ehemaligen Versandhandels einen wesentlichen Up-Cycling-Prozess zustande bringen. Junge Start-Ups neben etablierten Branchenführern bilden hier ein Gemenge, inmitten einer atemberaubenden Kulisse.

Das „Handelszentrum 16“ hat keinen Euro Fördergeld beansprucht und erhielt vom Umweltministerium 2022 den „Erdreich-Preis“ in der Kategorie Flächenrecycling.

Terra Mater Studios

Nachhaltiges Bauen für ein besseres Klima. Die Factual Studios im Wiener Hietzing sind grün umhüllt. 

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Die Architekten Berger & Parkkinen haben im Sinne des Standorts geplant und ihn mit neuem Leben erfüllt. Die Terra Mater Factual Studios sind eine Filmproduktion, die sich international einen Namen mit Naturfilmen machte. Die österreichisch-finnischen Architekten wurden mit der Planung der Reorganisation und Erweiterung des Unternehmen-Standortes in Wien-Hietzing beauftragt und haben das Projekt 2022 fertiggestellt.

Das einstige private Wohnhaus, eine Jugendstilvilla, wurde revitalisiert und im Sinne der Nachhaltigkeit auf dem baumbewachsenen und landschaftsarchitektonisch ausgestalteten Grundstück inmitten einer Villenlandschaft neu interpretiert. Der zweigeschoßige Holzneubau ist an die Villa angeschlossen und schafft ein raumbildendes Element, mit einer Hülle aus einer Metall-Rank-Konstruktion, die als Stütze für die schnellwachsenden Pflanzen dienen soll. Die Rank-Konstruktion umwebt das Gebäude allseits, wobei die geometrisch-ornamentale Ausformung der Konstruktion dem Gebäude seine Eigenständigkeit verleiht. Die Erscheinung der Struktur steht mit dem Bewuchs durch Rank und Kletterpflanzen im Dialog. So steht das Haus immer im Einklang mit den Jahreszeiten.   

Haus am Schrofen

Das Tiroler Steinbockmuseum aus rostrotem Beton fügt sich in die Natur ein. 

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Mit viel Fantasie und einem feinem Farbkonzept überzeugt das Haus am Schrofen, das Tiroler Steinbockmuseum, mit seinem außergewöhnlichen Erscheinungsbild. Die Architekten Daniela Kröss und Rainer Köberl beschränkten sich bei ihrem Entwurf auf nur wenige Materialien wie Beton, Stahl, durchgefärbte MDF-Platten und Holz. Ein Zusammenspiel von unterschiedlichen Haptiken in den Farben Rot, Grau und unbehandeltem Holz führte zu einem angenehm ruhigen, aber doch auffallenden Meisterwerk.
Die damals fast ungestörte Gebirgslandschaft am Fuße eines mächtigen Gletschers war die Heimat der Steinböcke. Mitte des 16. Jahrhunderts wurden die Tiere ausgerottet, doch seit den 1950er-Jahren sind sie wieder zurückgekehrt.

Auch hier wurde der Umwelt zuliebe die Architektur nicht an massentouristische Klischees angepasst, sondern darauf geachtet, dass sich das Gebäude dezent in die Landschaft einfügt. Der benachbarte 700 Jahre alte Schrofen-Hof steht als perfekte Antipode zum Museum. Allerdings wurde die hölzerne Schalung auch im Neubau verewigt.
Stark und elegant wie ein Steinbock. Das Haus am Schrofen spiegelt jedenfalls das Wesen der Hochgebirgsbewohner wider. Ein wunderbares Meisterwerk!

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