Kalk am Wasserhahn, Ablagerungen in der Dusche und eine verkalkte Kaffeemaschine: Diese unangenehmen Erscheinungen betreffen viele Haushalte - aber eben nicht alle. Denn beim Kalkgehalt im Wasser gibt es regionale Unterschiede. Wieviel Kalk im Wasser ist, lässt sich am Härtegrad des Wasser ablesen.
"Je härter das Wasser, desto kalkhaltiger ist es auch", erklärt Elke Wieczorek vom deutschen Netzwerk Haushalt. Gemessen wird, auch in Österreich, in Grad deutscher Härte (°dh). In Wien etwa liegt das Wasser Bei Härtestufe zwei (8,4 bis 14 °dH) und ist damit ziemlich hart.
Problem für Gourmets
Kalkhaltiges Wasser kann vor allem für Tee-Liebhaber und Kaffeegourmets zum Problem werden. "In Gegenden, in denen das Wasser hart ist, kann es schon sein, dass der Tee nicht so richtig schmeckt", sagt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Dennoch rät der Umweltexperte von dem Kauf von Wasserfiltern ab: "In den meisten Fällen sind sie überflüssige Geldverschwendung", erklärt er.
Außerdem bestehe die Gefahr, dass als Ergebnis das Wasser eher schlechter als besser ist. Wenn nämlich die Filter nicht regelmäßig gewechselt werden oder das Wasser zu lange in dem Wasseraufbereiter steht, können sich Bakterien bilden. Auf diese Weise wird genau das Gegenteil des Gewollten erreicht. "Das Wasser ist nicht desinfiziert, sondern enthält mehr Keime als zuvor", sagt Heldt.
Gesundheitlich unbedenklich
Gesundheitlich ist Kalk unbedenklich. Auch Menschen, die in Gegenden mit hartem Wasser wohnen, müssen sich keine Gedanken machen. Ganz im Gegenteil: Kalkablagerungen zeugten von einem hohen Anteil an Kalzium und Magnesium im Leitungswasser, so Heldt. "Und diese Mineralstoffe tun uns sogar gut."
Doch im Haushalt sind Kalkflecken lästig. Am besten lassen sie sich mit Reinigern auf Zitronensäurebasis entfernen. Oder man beugt ihnen gleich vor - das spare Arbeit und Gel, sagt Wieczorek. Dazu eigne sich zum Beispiel ein sogenannter Abzieher, der eigentlich zum Fensterputzen verwendet wird. Mit diesem Gerät kann man nach dem Duschen das Wasser von den Seitenwänden abziehen. Anschließend noch kurz mit einem Tuch trocken reiben, und von Kalk bleibt nichts übrig.
Wasserreste immer ausschütten
Bei Haushaltsgeräten wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine hilft es, Wasserreste immer auszuschütten. Allerdings müssen solche Geräte meist trotzdem ab und zu entkalkt werden. Espressovollautomaten brauchen zum Beispiel viel Pflege, um einwandfrei zu funktionieren. Aber auch die Reinigung von Wasserkocher und Kaffeemaschine sollte nicht zu kurz kommen. Abgesehen davon, dass Ablagerungen die Geräte unansehnlich machen, erhöht regelmäßiges Entkalken auch die Lebensdauer der Geräte und hilft, Geld zu sparen: "Kalkfreie Geräte verbrauchen weniger Strom als solche mit Ablagerungen", so Wieczorek.
Entkalken
Auch hier können Produkte auf Zitronenbasis eingesetzt werden. Für die Kaffeemaschine sollten diese flüssig sein, für den Wasserkocher gehen auch solche auf Pulverbasis. Abzuraten sei in jedem Fall von Essig - besonders als Essenz, erklärt Wieczorek. Denn abgesehen von dem unangenehmen Geruch, ist dieses vermeintlich harmlose Hausmittel sehr aggressiv und greift die Dichtungen oder Chrom an: "Dann wird die Oberfläche porös, und es kann sich noch leichter Kalk absetzen."
INFO: www.wien.gv.at/wienwasser/haerte.html