Ein riesiges Iglu aus Karton, bunten Glasstücken und Holzbrettern hat Ron Voerman in der Mitte der Generali Foundation in Wien errichtet. Wohnlich eingerichtet, mit Bett, Geschirr und abgetragenen Schuhen. Eine Bastelarbeit aus dem Müll der Gesellschaft. "Die Moderne als Ruine" lautet der Titel der beeindruckend dichten Ausstellung, die noch bis zum 20. September zu sehen ist.
Passender könnte sie dennoch schwerlich sein. Die Versprechen der Moderne und ihre Vergänglichkeit - symbolisiert in ihren Bauten: Schon in den 50er Jahren zeigten Künstler wie Gordon Matta-Clark, Robert Smithson oder Yona Friedman die versteckten Ruinen im urbanen Raum und kreierten neue Entwürfe für Wohn- und Lebenskonzepte.
Matta-Clarks Interventionen, bei denen er geometrische Formen aus einem Gebäude schnitt oder eine Mauer aus Müll auf einem der städtischen "Wastelands" errichtete, werden mit Filmprojektoren vorgeführt, die selbst schon wieder archäologischen Wert haben. Auch Yona Friedmans Modelle einer Stadt, die nicht Altes auslöscht, sondern in übereinander geordneten Schichten in das Neue integriert, zeigen das künstlerische Gesicht von Levi-Strauss oder Lyotard.
INFO: Die Moderne als Ruine, Ausstellung bis 20. September 2009. Generali Foundation, 1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 15, Di bis So 11-18 Uhr, Do bis 20 Uhr, weitere Infos unter http://foundation.generali.at.