Tiefpunkt laut Forschern nur vorübergehend.
Oftmals spricht man vom "verflixten siebenten Jahr", in dem Beziehungen häufig in die Brüche gehen. Und tatsächlich: In den ersten Beziehungsjahren nimmt die Zufriedenheit kontinuierlich ab. Den Tiefpunkt erreichen Paare aber erst nach dem zehnten Beziehungsjahr. Das berichten Psychologen der Universität Bern in der Fachzeitschrift "Psychological Bulletin". Das Team fasste die Ergebnisse von 165 Studien zusammen, in die insgesamt Daten von 165.000 Personen aus 16 Ländern eingeflossen waren.
Krisenintervalle
Der Zehn-Jahre-Tiefpunkt sei allerdings nur vorübergehend, sagte Erstautorin Janina Larissa Bühler gemäß einer Mitteilung der Universität Bern vom Dienstag. Die Zufriedenheit in der Beziehung steige dann typischerweise wieder an, bis 20 gemeinsame Jahre vergangen seien. Danach folge noch einmal eine leichte Abnahme. Einen weiteren Tiefpunkt identifizierten die Forschenden bei den 40-Jährigen. Laut Bühler ist es die Midlife Crisis, die sich in der Beziehung abzeichnet. Immerhin: Nach der Krise geht es wieder bergauf, und die Zufriedenheit stabilisiert sich ab einem Alter von 65 Jahren "auf einem hohen Niveau".
Kinderlose Paare weniger unzufrieden
Zudem ging aus der Studie hervor, dass Eltern tendenziell etwas weniger zufrieden mit der Beziehung sind als kinderlose Paare. Andere Merkmale wie Geschlecht, ein gemeinsamer Haushalt, Nationalität oder Familienstand schlugen sich nicht auf das beobachtete Zufriedenheitsmuster nieder. Die Studienteilnehmer waren zwischen 20 und 76 Jahre alt, ihre Beziehungen dauerten zwischen drei Monaten und 46 Jahren.