Laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmen Ipsos in 30 Ländern sind rund 9% der Bevölkerung Teil der LGBT+ Community.
Der Pride-Month hat begonnen, am 17. Juni gipfelt er dann in der Regenbogenparade und für einen Tag verwandelt sich die Wiener Ringstraße in eine kunterbunte Partymeile. Was allerdings dabei manchmal ein wenig in Vergessenheit gerät, ist der eigentliche Hintergrund der Parade: die Rechte von LGBTQIA+ Personen. Und die repräsentieren laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Ipsos einen nicht zu vernachlässigenden Anteil der Bevölkerung.
Ipsos befragte Menschen aus 30 Ländern, von Südafrika über Frankreich und Deutschland bis hin zu Singapur, Japan, Australien und Neuseeland. Im Durchschnitt sind rund 9% der Population LGBTQIA+. Um die 3% identifizieren sich als schwul oder lesbisch, 4% als bisexuell sowie 1% als asexuell. Mitglieder der Gen Z sind etwa zweimal so häufig bisexuell, pan-/omnisexuell und asexuell wie die Gen X und die Boomer-Generation. Weltweit geben 1% der Weltbevölkerung an transgender so sein, ebenfalls 1% identifizieren sich als non-binary bzw. gender-non-conforming/fluid und 1% als nicht männlich oder weiblich. Der Anteil an LGBT+-Erwachsenen (nach Selbstangaben) rangiert zwischen 15% in Brasilien und 4% in Peru.
Sichtbarkeit
Im Durchschnitt hat sich die Sichtbarkeit aller Segmente der LGBTQIA+ Community in den letzten Jahren erhöht. Etwa jede:r zweite Erwachsene gibt an Freunde, Bekannte oder Verwandte zu haben, die schwul oder lesbisch sind, eine:r in 4 eine bisexuelle Person und eine:r in 8 eine transgender, non-binary oder gender non-conforming/fluid Person. Frauen kennen eher als Männer und junge Menschen eher als alte Menschen LGBT+ Personen.
Die Sichtbarkeit variiert im Länderverglich stark. In Spanien, Lateinamerika, Thailand und anglophonen Nationen ist sie vergleichsweise hoch, während sie in Japan, Südkorea, der Türkei und Osteuropa eher gering ausfällt.
Ehe für alle und Regenbogenfamilien
Zwischen 49% und 80% der Befragten unterstützen die Ehe für alle in den 20 Umfrage-Nationen, in denen die Ehe für alle legal ist sowie in zwei der zehn Länder, in denen sie nicht legal ist. Eine Mehrheit in allen Ländern – ausgenommen in der Türkei - unterstützt zumindest irgendeine Form legaler Anerkennung homosexueller Paare. Was Regenbogenfamilien betrifft, vertreten zwei Drittel der Befragten die Ansicht, dass homosexuelle Paare ebenso gute Eltern darstellen wie heterosexuelle und ersteren daher auch dieselben Rechte zustehen.
Transgender Personen
Im Durchschnitt sprechen sich etwa 55% der Befragten für medizinische geschlechtsanpassende Behandlung von Teenager:innen mit elterlichem Einverständnis aus und 47% für die Übernahme sämtlicher entstehender Kosten durch Gesundheitssysteme. Die Unterstützung von pro-transgender Maßnahmen ist unter jungen Erwachsenen und Frauen höher sowie variiert strak im Ländervergleich. Am höchsten ist die Zustimmung in Thailand, im südlichen Europa und Lateinamerika. Am geringsten fällt sie in Südkorea, Osteuropa, Großbritannien und den USA aus.