Hubschrauber, Panzer und Luftballons quer durch die Innenstadt.
Die Leistungsschau des Bundesheers zum Nationalfeiertag ist beim Volk nach wie vor beliebt: Zwischen Samstag und Mittwochnachmittag zählte das Militär rund 1,3 Millionen Besucher, die sich an mehreren Standorten in der Innenstadt rund um den Heldenplatz zwischen Hubschraubern und Panzern tummelten.
Weil am Heldenplatz Umbauarbeiten stattfinden, war der Platz fürs militärische Freiluftmuseum dort heuer beschränkt, das Heer wich auch auf umliegende Plätze aus. Rund ums Burgtheater schoben sich die Massen, besonders beliebt waren wie immer die mächtigen Panzerfahrzeuge. Während ein Kind nach dem anderen zum Probesitzen hinein- und wieder hinausgehoben wurde, interessierten sich die Erwachsenen eher für die Hardfacts, etwa wie schnell der Leopard-Panzer fahren kann oder wie viel Sprit er schluckt. "Der hat schon an Durscht a", zeigte sich ein Besucher zwischen Zuckerwatte und Schaumrollen beeindruckt.
Beim Sanitätsfahrzeug mussten die Soldaten den Besuchern nicht nur das Innenleben erklären, sondern auch, warum der eine oder andere von ihnen einen hippen Bart trägt: "Da gibt es einen neuen Erlass, der erlaubt das." "Alles wird ein bisschen lockerer", übersetzt der erstaunte Vater seinen Kindern. Faszinierend waren für viele Besucher auch heuer wieder die Hubschrauber des Militärs, die Ballonverkäufer konnten sich denn auch über reißenden Absatz von blitzblauen und grünen, schwebenden Helikopter freuen. Ums Eck ließen dann die "voll süßen", aufgeweckten Rottweiler des Militärhundezentrums die Herzen von Groß und Klein höher schlagen.
Dass die Wege dieses Jahr zwischen Heldenplatz, Burgtheater, Teinfaltstraße, Schottengasse, Freyung und Am Hof etwas weiter waren als sonst, wurde von den Besuchern unterschiedlich aufgenommen: "Ein bissl lästig ist es schon", merkte eine junge Frau an. Ein anderer Militär-Fan fand das Konzept dagegen "ganz nett zum Durchspazieren, es ist nicht alles so geballt."
Magnet Van der Bellen
Von Gedränge ein Lied singen kann übrigens auch der Grüne Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen, der sich einmal mehr als Fotomagnet entpuppte. Er schaute laut seinem Wahlkampfteam wegen der Angelobung des Neffen zweiten Grades seiner Ehefrau am Heldenplatz vorbei. Besucher und Rekruten rissen sich um ein Bild mit dem früheren Grünen-Chef. Auch Touristen wollten ein Selfie - das Chaos um die Wahl hat offensichtlich aber nicht jeder mitbekommen: "Er ist der Präsident", freute sich ein Tourist über seine Foto-Beute. Mit Verspätung schaffte es Van der Bellen dann doch noch zum Posieren mit Gattin und Neffen in Uniform für die professionellen Fotografen, am Ende gelang sogar noch ein privates Großfamilien-Foto inmitten des Trubels.