15 Monate für Vergewaltiger

Bursch (14) im Gefängnis missbraucht

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Mildes Urteil: Für Vergewaltigung hinter Gittern gab’s 15 Monate Zusatzhaft.

Dieser Fall hatte zu einem politischen Beben und zu grundlegenden Änderungen im österreichischen Jugendstrafvollzug geführt. Ein 14-jähriger U-Häftling war in der Justizanstalt Josefstadt in einer überbelegten Zelle von einem älteren Mithäftling gequält und missbraucht worden. Am Dienstag stand der mutmaßliche Vergewaltiger vor Gericht. Das Urteil: 15 weitere Monate Haft für den 17-Jährigen, der ohnehin bis 2016 wegen Raubes einsitzen muss.

Der Vorfall in der Zelle war grausam: Zunächst beschimpfte und schlug der gebürtige Südamerikaner den jungen Mithäftling. Dann trat er mit Füßen auf das am Boden liegende Opfer ein, schüttete den Inhalt eines Mistkübels aus, spuckte in die Abfälle und ließ diese den 14-Jährigen essen. Damit nicht genug. Der junge U-Häftling musste sich nackt ausziehen. Sein Peiniger vergewaltigte ihn mit einem Besenstiel.

Opfer musste Inhalt
 des Mistkübels essen
Die Übergriffe gab der Angeklagte zu, die Vergewaltigung bestritt er. Richter Norbert Gerstberger begründete die 15-Monats-Strafe am unteren Ende des Strafrahmens mit dem „klassischen Demütigungsverhalten von Jugendlichen im Zuge der Haftbedingungen“.

Zwei weitere Mithäftlinge, die dem Opfer nicht geholfen hatten, wurden zu bedingten Strafen verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

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