Witwe hoffte auf Wunder

57-Jähriger verlor sechs Monate langen Kampf gegen Corona

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Adam Katic (57) starb ohne Vorerkrankungen nach sechsmonatigem Spitalsaufenthalt an Corona.

Wien. Er hatte keine Vorerkrankungen, sportlich und pflegte einen gesunden Lebensstil, dann steckte sich der Versicherungsmakler Adam Katic (57) mit dem Coronavirus an und verstarb nach einem sechsmonatigem Spitalsaufenthalt im Herbst. Er ist einer der vielen Menschen, die dem Virus zum Opfer fielen. Jetzt ging seine Witwe Snejzana Katic mit dem dramatischen Corona-Schicksal um ihren verstorbenen Mann an die Öffentlichkeit. "Wenn das hilft, dass es ein Leben rettet, ist das viel", erklärt sie ihre Motivation die Geschichte öffentlich zu machen. 

"Zur Impfung angemeldet, aber noch nicht dran"

Am Samstagabend schilderte die Witwe bei "Wien heute" den langen Kampf ihres Mannes gegen Corona. "Bei Budgen" erzählt sie, wie Adam im März vor einem Friseur-Termin einen Schnelltest in der Apotheke machte und Corona-positiv war. Ein PCR-Test bestätigte das Ergebnis. Wo er sich ansteckte blieb unbekannt. "Er hat immer eine Maske mitgenommen und sich getestet. Alle seine Kontakte waren negativ", so Katic. "Wir haben uns für die Impfung angemeldet, damals waren Leute über 75 Jahre alt dran, aber wir noch nicht."

Ihr Mann habe zunächst nur Halsweh, dann Fieber und Husten bekommen, schildert Snejzana Katic. "Er hat dann immer weniger Luft bekommen und dann haben wir die Rettung gerufen", erzählt die Witwe. Er bekam von Tag zu Tag weniger Luft und musste deshalb am 1. April ins Krankenhaus. Adam Kativ wurde am 14. April intubiert und in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Im Juni hatte er im Krankenhaus eine Lungentransplantation, danach ging es bergauf, es folgten Komplikationen, am 19. September starb Adam Katic.

Witwe hoffte auf Wunder

"Ich habe bis zum letzten Moment erwartet, dass ein Wunder passiert", sagt Snejzana Katic in der Sendung "Bei Budgen". "Die Ärzte haben alles gegeben. Sie haben uns auch gesagt, wie wir ihn motivieren können. Weil manchmal, wenn man so schwer krank ist, hat man keine Lust und will nicht mehr. Zum Schluss war er nicht mehr wirklich bei Bewusstsein."

Ihr geht es gar nicht gut, wenn sie jetzt Bilder von Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen sehe: "Ich hab versucht, diese Leute zu verstehen. Entweder sie sind nicht genug informiert oder sie glauben das, was sie glauben wollen – und sie wollen nicht sehen. Manchmal bin ich auch sauer, wenn ich sehe, dass Leute die Maske im Bus am Kinn tragen. Ich habe einmal versucht jemanden darauf anzusprechen, aber das bringt nichts."

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