83 Jahre alt

Älteste Mörderin Österreichs flüchtig

Teilen

Haftunfähigkeit bewahrte sie 2007 vor dem Häfen - nun muss sie einsitzen.

Im Oktober 2007 schrieb die Frau Kriminalgeschichte: Damals im Alter von 80 Jahren erschlug die Polin ihre um drei Jahre jüngere Nachbarin und raubte sie aus. Die Pensionistin, lebend in Korneuburg, wurde mit dieser Tat zur ältesten Mörderin Österreichs. Dem Gefängnis konnte sie entgehen - vorerst. Jetzt müsste die Frau einsitzen. Doch sie ist untergetaucht. Die Fahndung läuft.

Wegen Demenz enthaftet
Ein Gutachten des Landegerichts Wiener Neustadt ersparte der damals 80-jährigen eine Gefängnisstrafe. Bei der Frau wurde Demenz diagnostiziert. Die gebürtige Polin hätte zudem Bettlägerigkeit simuliert. Aus diesen Gründen wurde die Frau deshalb nach zehn Monaten Haft wieder freigelassen - mit der gerichtlichen Anweisung, sich einer Therapie zu unterziehen. Die nötigen Therapiemöglichkeiten seien in Freiheit besser als im Gefängnis, so die Begründung des Gerichts. Das Urteil sorge damals für große Aufregung in Korneuburg.

Die gerichtliche Auflage zur Therapie ignorierte die Frau, sie soll nie eine Behandlung genossen haben.

Neues Gutachten
Im Juni 2010 aber lag dann ein neues Gutachten auf dem Tisch. Kernaussage: Die Mord-Omi sei sehr wohl haftfähig. Die verurteilte Mörderin legte Beschwerde bei Obersten Oberlandesgericht ein - vergebens. Die Klage wurde abgewiesen, mit der Folge, dass die heute 83-jährige nun zurück ins Gefängnis muss.

Frau ist untergetaucht
Als die Polizei bei der Pensionistin an die Tür klopfte um die Dame festzunehmen, fanden sie nur deren Tochter vor. Die Verurteilte sie auf einer Reise, hieß es. Sie dürfte aber in ihrer Heimat untergetaucht sein. Es gebe aber keinen internationalen Haftbefehl.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.