Offener Brief

Ärztekammer-Streit: Länder von Wienern genervt

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Der völlig eskalierte Streit in der Wiener Ärztekammer geht den anderen Länderorganisationen zunehmend auf die Nerven.  

In einem gemeinsamen Schreiben von sieben Präsidenten werden die Streitparteien "dringend" ersucht, vernünftige und demokratische Lösungen für ihren Konflikt zu suchen. Partei ergreifen die Länder-Präsidenten nicht. Sie sind aber "tief erschüttert" über die Art der öffentlichen Streitaustragung.

Damit sorge die Wiener Kammer für ein katastrophales Bild der Ärztekammern als Ganzes. Damit werde auch dem Ansehen aller Kammern und der Ärzteschaft insgesamt geschadet.

Nur Salzburg nicht dabei

Der Konflikt sei nur zu bewältigen, wenn alle einen Schritt zurückmachen, zur Sachlichkeit finden und nicht weiter eskalieren, heißt es in dem von sieben Präsidenten unterfertigten Schreiben an das Präsidium der Wiener Kammer. Nicht dabei ist der Salzburger Präsident Karl Forstner, der bereits öffentlich den Rückzug von Präsident Johannes Steinhart gefordert hatte.

Zuletzt hatten die Präsidiumsmitglieder der Wiener Kammer und angeblich die Mehrheit des Vorstands den Rückzug von Präsident Steinhart, der auch die Bundeskammer leitet, gefordert. Gearbeitet wird nebenbei auch an einer formalen Absetzung des Präsidenten. Davor war eine Gremiensitzung dermaßen eskaliert, dass es sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen war.

Inhaltlich basiert der Konflikt auf der Beschaffungsplattform Equip4Ordi (E4O) - einer ausgelagerten Tochtergesellschaft der Kurie der niedergelassenen Ärzte. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue, Begünstigung und des schweren Betrugs - unter anderem wird auch Steinhart, der damals Obmann der Niedergelassenen-Kurie war, als Beschuldigter geführt. Er weist alle Vorwürfe zurück und will auch nicht aus seinem Amt weichen.
 

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