Nach Rekord-Infektionszahlen: Ab Montag gilt für Kroatien die Sicherheitsstufe 6.
Wien. Urlaubsschock für Tausende Familien. Gerade jetzt, in den Tagen, in denen die meisten Österreicher ihre Sommerreise antreten, verkündet das Außenministerium eine Reisewarnung für Kroatien. Das Land ist heuer – außer Österreich – unser Lieblingsreiseziel. Laut Allianz-Studie finden 21 %, dass Kroatien gerade in Zeiten der Corona-Pandemie das attraktivste Land ist.
Jetzt wird alles anders. Die Reisewarnung tritt in der Nacht von Sonntag auf Montag um Mitternacht in Kraft. Urlauber, die sich derzeit in Kroatien befinden, werden dringend aufgerufen, wieder heimzukehren. An der Grenze wird man nach dem Badeurlaub jetzt auch noch einen PCR-Test vorlegen müssen (siehe Kasten).
Gesundheits-Checks an allen Südgrenzen gefordert
Hohes Risiko. Das Land an der Adria mutierte in den vergangenen Tagen zu einem Hochrisikoland. Am Freitag gab es mit 208 neuen Fällen einen Rekord bei den Neuansteckungen.
Dramatisch. Die Auswirkungen auf Österreich sind dramatisch. Von unseren 282 Neuinfektionen stammen 55 aus Kroatien. Oberösterreich testete alleine am Freitag 17 Rückkehrer positiv auf Coronaviren. Extrem ist die Lage in Kärnten. Hier sind 16 von 22 Infektionen auf Kroatienreisen zurückzuführen. Das sind 72 Prozent!
Sperrstunde. Die kroatischen Behörden versuchen jetzt verzweifelt gegenzusteuern. Bars und Nachtklubs müssen schon um Mitternacht sperren. Bei den Neuinfektionen liegt das Durchschnittsalter bei 31 Jahren, die meisten infizierten sich in den großen Urlaubsorten.
Verschärfung. VP-Innenminister Karl Nehammer hat jedenfalls die Grenzkontrollen für Reisende aus dem Süden verstärkt.
An der Grenze: Aktion-Scharf für alle Adria-Rückkehrer
Jetzt ist Kroatien offiziell ein „Risikoland“ für uns. Das bedeutet: Ab Montag wird bei der Einreise nach Österreich ein negativer Corona-Test verlangt, der maximal 72 Stunden alt ist.
Wer einen solchen nicht vorlegen kann, muss sofort in Quarantäne und den PCR-Test innerhalb von 48 Stunden nachholen.
Der ÖAMTC rechnet wegen der neuen Sicherheitsmaßnahmen mit „erheblichen Staus an den Grenzen.“ Die Kontroll-Teams an den Grenzen sind vom Innenministerium jedenfalls schon seit monatsbeginn stark aufgestockt.
Storno. Wer noch nicht abgereist ist, aber gebucht hat, der kann – wegen der Reisewarnung – ab Montag kostenlos stornieren. Eine Reisewarnung bedeutet aber kein ausdrückliches Reiseverbot.