Lage dramatisch

Alarm: 157 Kassen-Ärzte zu wenig

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Die Ärztekammer schlägt Alarm – vor allem in Wien, NÖ und OÖ fehlen Kassenärzte.

Wien. Das Phänomen ist schon länger bekannt – Rezept hat man indes noch keines gefunden: Immer mehr Kassenstellen können nicht besetzt werden – und längst hat der Mangel auf die Städte übergegriffen.

Konkret waren mit Jahresbeginn in Österreich 157 von den Krankenkassen ausgeschriebene Stellen für Ärzte nicht besetzt – das sind um 28 mehr als Anfang 2019. Diese Steigerung geht fast zur Gänze auf das Konto der Allgemeinmediziner, wo die Zahl der unbesetzten Stellen von 68 um fast 40 Prozent auf 95 angewachsen ist. Bei den Fachärzten ist nur eine unbesetzte Stelle hinzugekommen, zum Jahreswechsel waren es 62.

Zu wenig Kinderärzte, auch Gynäkologen fehlen

Betroffen sind – wie gesagt – vor allem Wien, Niederösterreich und Oberösterreich. Und: Der Ärztemangel trifft die Kleinsten am härtesten. Denn: Unter den Fachärzten ist der Mangel bei jenen für Kinderheilkunde am größten. Mehr als ein Drittel der insgesamt 62 nicht besetzten Facharztstellen betreffen die Kinderheilkunde, weitere 16 die Frauenheilkunde, doch auch Augenärzte und Dermatologen fehlen.

Minister trifft jetzt ›Wut-Arzt‹ Dr. Loewit

Einen ersten Wunsch hat ­Minister Anschober dem Landarzt bereits erfüllt.

Wien. Günther Loewit, streitbarer Landarzt aus Marchegg (NÖ), rechnet in seinem Buch mit dem heimischen Gesundheitssystem ab: Die Patienten seien zu ungeduldig, Geld werde für zu viele Medikamente verschwendet.

7 Milliarden für nichts heißt das Buch, das in diesen Tagen erscheint. Ein erster Wunsch des „Wutarztes“ ist indes schon in Erfüllung gegangen. Loewit hat sich gewünscht, dass Gesundheitsminister Rudi Anschober ihm zwei Stunden zuhört. Gesagt, getan: Anschober wird den streitbaren Mediziner bereits Freitagvormittag im Ministerium empfangen.

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