Bei Protesten gegen eine umstrittene Sozialreform starben nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen seit Mitte April 76 Menschen.
Bei einem Angriff von Bewaffneten auf eine Universität in Nicaragua ist nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ein Student ums Leben gekommen.
Er sei an den Folgen einer Schussverletzung gestorben, schrieb die Amerika-Direktorin von Amnesty International, Erika Guevara-Rosas, auf Twitter. Zudem seien 41 Verletzte in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Managua eingeliefert worden.
Die Bewaffneten griffen nach Angaben lokaler Medien die Nationale Universität für Ingenieurwesen von Motorrädern aus an.
Eine Delegation der Menschenrechtsgruppe ist derzeit in dem lateinamerikanischen Staat vor Ort, um Verstöße der Regierung unter dem autoritären Präsidenten Daniel Ortega zu untersuchen. Seit Mitte April kommt das Land nicht zur Ruhe: Bei Protesten, die sich an einer umstrittenen Sozialreform entzündet hatten, sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehr als 76 Menschen ums Leben gekommen.
Die Regierung sprach von 22 Toten. Unbekannte zündeten zudem die Station des regierungstreuen Senders "Nueva Radio Ya" an.
Bei dem Vorfall seien auch die Angestellten des Radiosenders angegriffen und beleidigt worden, schrieb die Online-Plattform El 19 Digital, die als Sprachrohr der Regierung Ortegas und dessen Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, gilt. Die Regierung sprach von einem "Angriff aus Hass" und machte rechte Faschisten dafür verantwortlich, wie El 19 Digital berichtete.