136 Zeugen an 10 Tagen

Amokfahrt von Graz - so läuft der Prozess

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Das Verfahren gegen Alen R. startet am Grazer Straflandesgericht am 20. September.

Letzte Vorarbeiten laufen am Straflandesgericht Graz für den Prozess des Jahres: Zehn Tage lang verhandelt Richter Andreas Rom ab 20. September die Amokfahrt des Austro-Bosniers Alen R. (27) vom 20. Juni des Vorjahres.

Acht Geschworene entscheiden über seine Unterbringung in einer Anstalt. Zwei von drei Gutachten haben den 27-Jährigen als unzurechnungsfähig eingestuft. Sollten die Geschworenen dem zustimmen, kann R. nur in eine Anstalt kommen und nicht in ein Gefängnis – was im Vorfeld massive Kritik ausgelöste.

Volles Haus

Drei Tote und mehr als 30 Schwerverletzte waren das Ergebnis seiner Amokfahrt durch die Grazer Innenstadt. Als Opfer werden laut Gericht auch jene Menschen geführt, die sich durch einen Sprung zur Seite retten konnten – mehr als 130 Zeugen sind für die zunächst zehn Verhandlungstage geladen. Auch Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) ist als Zeuge vor Gericht. Er war am Tag der Tat mit seinem Motorroller unterwegs und konnte R. nur knapp ausweichen.

Verhandelt wird im Großen Schwurgerichtssaal. Der Prozess wird per Live­stream in einen weiteren Raum übertragen. Erwartet wird ein enormes Medieninteresse. Zuschauer benötigen Eintrittskarten für den Gerichtssaal.

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