Nach einer Knieoperation kam es zu schweren Durchblutungsstörungen.
Einem 15-jährigen Vorarlberger musste offenbar infolge eines medizinischen Behandlungsfehlers der linken Unterschenkel amputiert werden. Nach einer Knieoperation war es zu massiven Durchblutungsstörungen gekommen, die zu spät entdeckt wurden, berichteten am Dienstag die Vorarlberger Medien. Gesundheitslandesrat Markus Wallner (ÖVP) sprach von "starken Indizien" für einen Ärztefehler, die Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Der betroffene Mediziner habe bereits Selbstanzeige erstattet.
Knieoperation nach Skiunfall führte zu Tragödie
Der 15-Jährige aus dem Großraum Bludenz war nach einem Skiunfall im LKH Bludenz operiert worden. Laut Berichten wurde das Knie nach dem Eingriff eingegipst, ehe es offenbar bei der Nachbehandlung zu dem verhängnisvollen Fehler kam und massive Durchblutungsstörungen zu lange nicht erkannt wurden. Als sich der behandelnde Arzt der Komplikationen bewusst wurde, konnte das Bein nicht mehr gerettet werden, Ende April wurde am LKH Feldkirch die Amputation vorgenommen. "Die Ärzte haben sich lange beraten, auch mit den Eltern", erklärte Wallner. Letztlich habe es aber keine andere Lösung als die Abnahme des Unterschenkels gegeben.
Staatsanwaltschaft eingeschaltet
Laut Gerald Fleisch, dem Direktor der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft, wurde sofort nach Bekanntwerden des Falls eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelt, ebenso wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben. "Wir wollen genau wissen, was da passiert ist", sagte Fleisch, noch handle es sich erst um einen Verdacht. Man habe der Familie, die psychologisch betreut wird, aber jegliche Unterstützung zugesichert.
Das LKH Bludenz seinerseits will in einer Fehleranalyse den Fall aufarbeiten. Auch die Patientenanwaltschaft hat sich bereits eingeschaltet.