Im Burgenland

Antibabypillen um 59.000 Euro im Müll

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Die Anti-Baby-Pillen waren noch nicht abgelaufen.

Eine nicht alltägliche Entdeckung beschäftigt die Polizei im Bezirk Neusiedl am See: Dienstagnachmittag fanden Beamte am Parkplatz der Autobahnraststation Potzneusiedl in zwei großen Müllcontainern in 16 Kartons 2.000 Packungen Antibabypillen. Die Pharmazeutika haben einen Wert von zumindest 59.000 Euro. Nun laufen Erhebungen, um die Hintergründe der ungewöhnlichen Entsorgung zu klären.

Pillen "zu heiß"
Polizisten fielen gegen 15.45 Uhr die Kartons auf, die sich in den Müllcontainern befanden. An eine Zwischenlagerung glaube man nicht. Offenbar habe jemand die Pillen weggeworfen, so ein Beamter zur APA. Die Ermittler versuchen nun, herauszufinden, ob es sich um Diebesgut handelt, das jemand einfach loswerden wollte. Die Raststation sei sehr stark frequentiert. Möglicherweise habe sich jemand der Ware entledigt, weil sie ihm aufgrund der von der Polizei laufend durchgeführten Schwerpunktkontrollen "zu heiß" geworden sei, meinte der Ermittler.

Eine Möglichkeit sei auch, dass die Kartons aus einem Lkw gestohlen wurden und der Täter nicht wusste, wie er Antibabypillen am Schwarzmarkt absetzen könnte. Eine der Packungen war nämlich aufgebrochen.

Ablaufdatum 2013
Die sichergestellten Pillen befanden sich in Dreimonatspackungen mit einem Ablaufdatum im Jahr 2013. Die Informationen auf der Packung würden darauf schließen lassen, dass die Lieferung für die Slowakei bestimmt war, hieß es von der Exekutive. Auch mit den Kontaktbüros der Polizei zur Slowakei in Kittsee und zu Tschechien in Drasenhofen habe man in der Angelegenheit Verbindung aufgenommen.

Dieses Produkt werde vor allem in osteuropäische Länder geliefert, in Österreich werde es offiziell nicht mehr verkauft. Der Wert sei mit 59.000 Euro jedenfalls noch niedrig angesetzt, so ein Beamter. Von der Sicherheitsdirektion Burgenland hieß es, man habe in Erfahrung gebracht, dass die Pillen vermutlich aus einem Pharmaziewerk in Bratislava stammten.

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