Burgtheater

Betriebs-
Rat klaute 
52.000 Euro

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Fall landete vor Gericht - Urteil: 8 Monate bedingt. 

Dreist: Immer wieder bediente sich Michael H. (Name geändert) in seiner Funktion als Betriebsrat des weltberühmten Burgtheaters aus der Hauskasse. 52.000 Euro kamen zwischen Februar 2010 und ­November 2011 zusammen, vergangenen Freitag gab es ein Nachspiel am Wiener Straflandesgericht.

Diebstahl als Tat für 
die Allgemeinheit
78 „Behebungen“ warf Staatsanwalt Marcus Schmitt dem Angeklagten (verteidigt von Astrid Wagner) vor. Die Juristin konterte: „Mit den abgezweigten Beträgen hat sich mein Mandant nie selbst bereichert.“ Der Griff in die Theaterkasse sei offenbar Hausbrauch gewesen. Immer schon hätten „Kollegen mit kurzfristigen Engpässen Geld aus der Kassa genommen. Er habe da nur die Tradition fortgesetzt“, so ­Wagner weiter.

Außerdem habe der Angeklagte etwas für die Allgemeinheit gemacht: Jede Abteilung hat einen neuen Fernseher bekommen, der Pausenraum sogar mehrere Kaffeemaschinen. Auch die Anschaffung neuer Geschirrspüler und Kühlschränke stand auf der „To-do-Liste“ von Michael H.

Der Ex-Betriebsrat zeigte sich vor Richter Harald Kaml geständig. Den drei Schöffenrichtern entlockte er aber ungläubige Blicke, als er die Großeinkäufe nicht mit Rechnungen belegen konnte.

Das rechtskräftige Urteil bei dem Prozess: acht Monate bedingte Haft. Der 45-Jährige bleibt also auf freiem Fuß.

Auch Bild aus Burg ‚geraubt‘
Das 62 mal 64 Zentimeter große Werk wurde mitsamt dem Rahmen von der Wand gerissen.

Wien. Das Burgtheater ist auch Schauplatz eines Kunstkrimis: Wie berichtet, ist seit einem halben Jahr das Bild von Joseph dem Zweiten verschwunden.

Das Gemälde wurde aus einem „halb öffentlichen“ Bereich im zweiten Stock des Schauspielhauses gestohlen, zu dem laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger „allerdings mindestens 30 Menschen ­einen Schlüssel haben“. Die Ermittlungen laufen.

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