Ein junger Deutscher blieb nachts in Sölden in einem nur 30 Zentimeter breiten Spalt stecken. Die Feuerwehr startete eine außergewöhnliche Rettung und befreite ihn trotz eisiger Temperaturen.
Tirol. In der Nacht auf Samstag blieb ein junger Deutscher im Ötztaler Tourismushotspot Sölden in einem rund 30 Zentimeter engen Spalt zwischen einer Garage und einem Carport stecken. Warum er sich dort hineingequetscht hatte, konnte er selbst nicht erklären. "Das bleibt das größte Rätsel des Tages", so Feuerwehrkommandant Philipp Fender zu oe24.
Verzweifelte Rufe im Spalt
Freunde suchten den Vermissten mithilfe einer Handy-App, nachdem er vom Freitagabend nicht ins Quartier zurückgekehrt war. Am Ortsbeginn hörten sie seine Hilferufe und alarmierten gegen 3.15 Uhr die Einsatzkräfte. Der Mann lag mehrere Meter tief im Spalt, trug nur Jeans und T-Shirt und war der Kälte mit fast zehn Minusgraden ausgesetzt.
Rettung über Dach scheiterte
13 Feuerwehrleute rückten an. Kommandant Philipp Fender schildert im Gespräch mit oe24, dass der Mann zunächst behauptete, von oben in den Spalt gestiegen zu sein. Die Einsatzkräfte versuchten daher, über das Dach zu ihm zu gelangen und entfernten eine Dachrinne sowie Bleche. „Es war aber völlig unmöglich“, so Fender.
Daraufhin schnitten die Einsatzkräfte die seitliche Holzwand des Carports auf, um Zugang zu schaffen. Der Bereich wurde zunächst für den Notarzt geöffnet. Mit einem Seilsystem sollte der Mann aufgerichtet werden, doch sein Körper war zu stark zwischen Holz- und Betonwand verkeilt.
Feuerwehrmann klettert in die enge Lücke
Einer der Feuerwehrmänner wagte sich schließlich selbst in den Spalt. Er erreichte den Deutschen nach einigen Metern. Mit erneutem Seileinsatz gelang es, ihn wenige Zentimeter nach oben zu ziehen. Dadurch konnte sich der Mann aufrichten und mit Unterstützung fast selbstständig ins Freie gelangen. Der Einsatz dauerte zweieinhalb Stunden.
Wie durch ein Wunder war der junge Mann nur unterkühlt und wies einige Schrammen auf. Die Rettung brachte ihn vorsorglich ins Krankenhaus nach Zams.