Fünf Verletzte forderte am Sonntag eine Massenschlägerei mit rund 30 Beteiligten - zwei Personen wurden mit Messern schwer verletzt.
Vorerst gibt es laut Polizei noch keinen Hinweis darauf, dass die Straßenschlacht, die sich am Sonntagabend in Wien-Favoriten abgespielt hat, wirklich ein politisches Motiv hatte.
Opfer wollen keine Polizei
Nicht gerade einfacher wird die Arbeit
der Exekutive dadurch, dass die beiden am schwersten verletzten Männer - ein
27-Jähriger liegt mit einem Brust-, ein 24-Jähriger mit einem Nierenstich im
Krankenhaus - nicht wirklich redselig sind. "Sie haben sehr deutlich
gemacht, dass wir nach Hause gehen sollen", sagte ein Kriminalist. Er
vermutet, dass die Hitzköpfe die Angelegenheit ohne Mitwirkung der Polizei
"regeln" wollen. Zwei weitere Beteiligte an der Auseinandersetzung (23 und
24), die ebenfalls im UKH Meidling behandelt wurden, sind bereits entlassen
worden.
Fußballspiel als Auslöser?
Soweit die Polizei bisher
herausgefunden hat, dürfte die Ursache des Streits eine eher banale sein -
und der Konflikt zwischen zwei türkischstämmigen Familien habe bereits am
Samstag begonnen. Eskaliert war die Auseinandersetzung am Sonntag gegen
17.00 Uhr, als in einem türkischen Vereinslokal an der Ecke
Quellenstraße-Neilreichgasse via Satellit ein Fußballmatch aus der Heimat
auf dem Programm stand.
Nicht geplant
Auf der Straße entfachte sich dann ein Kampf mit
Fäusten und Messern, wobei noch nicht einmal klar ist, wo der Konflikt genau
seinen Anfang genommen hat. Allerdings vermutet die Polizei, dass die
Straßenschlacht, an der 20 bis 30 Männer beteiligt waren, nicht geplant war.
"Sonst hätte man sich ganz anders vorbereitet, etwa Baseballschläger
mitgenommen", meinte ein Kriminalist.
Als die ersten Funkstreifen eintrafen, hatten sich die Beteiligten, so weit sie dazu noch in der Lage waren, bereits aus dem Staub gemacht. Zurück blieben lediglich die Verletzten sowie eine beachtliche Menge an Schaulustigen, die allerdings nicht sehr gesprächig waren. "Aber erfahrungsgemäß wird einer früher oder später ohne Protokoll erzählen, worum es gegangen ist."