Bei drei schrecklichen Gewalttaten starben 3 Erwachsene und 2 Kinder.
"Verschmähte Liebe" als Todes-Urteil in Leonding
Die Mordserie im Lockdown begann mit einem grausamen Verbrechen im Zaubertal in Leonding, das am 27. Dezember das Land erschütterte und für das es bislang keine plausible Erklärung gibt: Vergangenen Sonntag in den Morgenstunden soll der Spanier Gabriel N. (29) seine entfernt verwandte Großcousine Eny A. (25) mit sechs Stichen eines Küchenmessers und durch Würgen getötet haben.
Von „verschmähter Liebe“ sprach die Staatsanwaltschaft, der junge Spanier soll dem Opfer Avancen gemacht haben. Doch Eny, eine studierte Pädagogin aus Honduras, die in Linz ein Wirtschaftsstudium aufnehmen wollte, war bereits in festen Händen, wies Gabriel N. ab. „Es wird nicht jede Liebe erwidert. Macht nichts. Du Liebe“, postete er nur wenige Stunden, bevor er zum Messer griff.
Die Tragödie spielte sich im Haus eines bekannten Bierbrauers ab. Er ist mit der Halbschwester des Opfers verheiratet. Als Andress W. mit seinem Vater seiner Schwägerin zu Hilfe eilen wollte, attackierte der mutmaßliche Mörder die Männer mit einem Küchenbeil. Den Männern gelang es, den Angreifer zu überwältigen. Gabriel N. hat die Tat gestanden. Die Ermittler gehen von einer psychischen Vorerkrankung aus, der Spanier befindet sich auf der forensischen Abteilung der JA Linz. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Doppelter Kindermord in Tirol: Lea und Hanna mit bloßen Händen erwürgt
Am Tag darauf die nächste Horror-Tat: Ein Vater erstickte seine Töchter. In Burgstein in der Gemeinde Längenfeld im Ötztal versteht man die Welt nicht mehr: Einer der ihren, ein HTL-Absolvent und Möbeltischler, Ehemann einer Hotel-Erbin und Vater zweier kleiner, entzückender Töchter – die neun Monate alte Lea und Hanna, die im Frühjahr drei hätte werden sollen –, tötete am Montag seine Kinder.
Wie berichtet, war die Kindsmutter arbeiten und machte sich Sorgen, weil sie den ganzen Tag ihren Mann nicht am Telefon erreichte. Also schickte sie ihre Schwester. Im eingeschneiten Haus stieß die Verwandte dann auf die furchtbare Tragödie – Stefan P. hatte, wie hernach die Obduktion ergab, seinen Mädchen (vermutlich mit dem Polster) erstickt und mit bloßen Händen erwürgt. Danach legte er sich in die Badewanne und versuchte, Selbstmord zu begehen, was von der Polizei und dem alarmierten Notarzt, die angesichts der getöteten Kinder einen Schock erlitten, verhindert werden konnte.
Die Frage des Motivs ist unklar, dürfte allerdings in der Kombination von 3. Lockdown und Depression zu suchen sein. Kripo-Chefin Katja Tersch: „Der Verdächtige ist geständig. Als Gründe gab er berufliche und private Überforderung an.“ Für den 28-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung.
Psychiater erschoss seine Frau und richtete sich selbst
Und: Am Dienstag erschoss in Steinbach bei Steyr (OÖ) ein Pensionist seine 78-jährige Ehefrau. Über das vergangenen Wochenende hat sich Dr. Hilde R. (78) von ihren Freundinnen im Altenheim verabschiedet: „Ich komme nicht wieder“, sagte die Pensionistin.
Sie wusste Bescheid, als sie mit dem Taxi wie so oft in die Villa an der Pfarrhofstraße zu ihrem Ehemann Rudolf (83), einem Psychiater, fuhr. Die beiden hatten beschlossen, zu sterben. Am Dienstag fand die Polizei einen Abschiedsbrief.
Nach bisherigen Ermittlungen hat der 83-Jährige seine Frau mit einem legal besessenen Revolver erschossen. Anschließend richtete er die Waffe gegen sich selbst und drückte ab. Die Leichen der beiden entdeckte ein Taxifahrer, der Hilde R. Dienstagfrüh wieder abholen und in ihr Seniorenheim bringen wollte. Sie lebte dort, seitdem sie auf einen Rollstuhl angewiesen war. Das Motiv für die Verzweiflungstat dürften gesundheitliche Probleme gewesen sein.