Böller, Schlägereien, Unfälle

Blutige Silvesternacht in Österreich

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Turbulenter Start ins Jahr: Abgetrennte Finger, Randale gegen Polizisten.

Für die Einsatzkräfte verlief der Start ins neue Jahr wie üblich turbulent:

Tirol: Messerstich in Lunge
Ein Streit unter Jugendlichen hat in der Silvesternacht in Neustift im Tiroler Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land) mit einem Messerstich geendet. Nach Angaben der Polizei rammte ein vorerst unbekannter Täter einem 17-jährigen Einheimischen ein Messer in die Lunge. Zwischen dem jungen Mann und dem Angreifer, der in Begleitung eines weiteren Unbekannten war, dürfte es zuvor zu einem Streit gekommen sein.

Die Kontrahenten waren kurz vor 2.00 Uhr am Dorfplatz in Neustift aneinandergeraten. Ein Freund (17) des Opfers wollte dem Verletzten zu Hilfe eilen und erlitt im Handgemenge eine Schnittverletzung an der rechten Hand. Der Angreifer und sein Begleiter flüchteten sofort nach der Tat. Die beiden waren in etwa 18 Jahre alt und sprachen Innsbrucker Dialekt.

Oberösterreich: Vier Schwerverletzte
Eine einzige Silvester-Feier forderte vier Schwerverletzte weil eine Abschussvorrichtung für Leuchtkugeln nach einer Fehlzündung zerfetzt wurde. Umherfliegende Trümmer verletzten die Feiernden. Zwei Menschen erlitten ein Knalltrauma. Insgesamt berichtete die Sicherheitsdirektion Oberösterreich von sieben Menschen, die  von Feuerwerkskörpern ernsthaft verletzt wurden.

Niederösterreich: Drei Finger abgerissen
Auch die Rettungsorganisationen in Niederösterreich hatten zu Silvester "alle Hände voll zu tun" und knapp 400 Einsätze verzeichnet. 57 Alarmierungen von Rettungs- oder Notarztfahrzeugen gab es laut Einsatzzentrale bereits in der ersten Stunde des neuen Jahres. Interventionen wegen Verletzungen durch Böller, Raketen und Kracher seien im Vergleich zum vergangenen Jahr angestiegen.

In Pottendorf (Bezirk Baden) haben "Piraten"-Kracher einem Mann drei Finger abgerissen. Der 37-Jährige hatte fünf der Böller zusammengebunden und gezündet. Die Knallkörper explodierten noch in seiner Hand. Zwei der abgerissenen Finger wurden laut Polizei gefunden. Ob sie zu retten waren, blieb vorerst ungewiss. Das Opfer wurde nach der Erstversorgung durch das Rote Kreuz Deutsch Brodersdorf und das Notarztteam Baden ins AKH Wien eingeliefert.

Die niederösterreichischen Feuerwehren haben in der Silvesternacht 48 Brandeinsätze verzeichnet. Laut Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, waren das um neun mehr als vor einem Jahr. 650 freiwillige Helfer standen im Einsatz. Der Bilanz zufolge gab weder Verletzte noch größere Schäden.

Steiermark: Böller explodierte in Hand
Schwere Verletzungen zog sich ein 44-jähriger Obersteirer kurz nach Jahreswechsel beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern zu: Ein Böller explodierte in seiner rechten Hand und verletzte ihn erheblich.

Der Zwischenfall hatte sich laut Polizei gegen 1.15 Uhr auf einem Anwesen in Pyhrn, einem Ortsteil von Liezen, ereignet. Im Zuge einer Silvesterfeier explodierte ein Böller, den der 44-jährige Hausbesitzer in der rechten Hand zündete, zu früh. Einsatzkräfte des Roten Kreuzes übernahmen die Erstversorgung und brachten den Schwerverletzten ins LKH Graz, wo er in der Plastischen Chirurgie operiert wurde.

Salzburg: Kracher detonierte vor Gesicht
Im Salzburger Stadtteil Maxglan wurden duch einen Feuerwerkskörper mehrere Personen verletzt: Ein vermutlich beschädigter Böller wurde um 0.30 Uhr von einem 40-jährigen armenischen Asylwerber abgefeuert. Der Kracher explodierte vermutlich noch direkt vor dem Gesicht des Mannes. Insgesamt wurden dabei sechs Menschen verletzt, meldete die Polizei

Wie jedes Jahr wollten wieder Tausende von in-und ausländischen - hier vor allem Italiener - Menschen in der Stadt Salzburg Silvester feiern. Die Silvesternacht verlief relativ friedlich, das Rote Kreuz hatte mit 120 Einsätzen im Vergleich zum vergangenen Jahr ein Minus von 134 zu verzeichnen. 55 Personen erlitten Alkoholvergiftungen, 19 wurden bei Raufereien und 17 durch Feuerwerkskörper verletzt. Auch 55 Stürze mussten von den Sanitätern behandelt werden.

Salzburg: Betrunkene beschädigte Polizeiauto
Eine 32-jährige Frau hat in der Stadt Salzburg unter Alkohol- und Suchtgifteinfluss stehend den Dienstbetrieb auf der Polizeiinspektion Rathaus gestört. Die Frau hatte sich in den Schleusenbereich begeben und dort randaliert. Der Parteienverkehr musste deshalb mehrmals unterbrochen werden. Als ein Beamter die Alkoholisierte wegweisen wollte, versuchte sie auch gegen den Polizisten tätlich vorzugehen. Die 32-Jährige wurde schließlich festgenommen.

Ein stark alkoholisierter 20-Jähriger hat sich in der Nacht auf Samstag in St. Johann im Pongau zunächst eine lautstarke Auseinandersetzung mit dem Sicherheitsdienst eines Lokals geliefert. Der Türke wurde von einschreitenden Beamten mehrmals aufgefordert, sich zu beruhigen. Diesem Ansinnen kam er jedoch nicht nach und richtete sein aggressives Verhalten in weiterer Folge gegen die einschreitenden Beamten. Er wurde schließlich festgenommen.

Als der der Rabiate auch noch das Dienstfahrzeug beschädigte, wurde er in den Verwahrungsraum der Polizeiinspektion St Johann gebracht. Dabei stieß er gegenüber den Beamten mehrmals gefährliche Drohungen aus. Seitens des Journalstaatsanwaltes wurde die Einlieferung in die Justizvollzugsanstalt Salzburg anordnet.

Salzburg: Streit unter Türken
Auch in Bischofshofen sprachen die Fäuste: Es kam zu einem Raufhandel zwischen zwei türkischen Staatsangehörigen (Vater und Sohn) und mehreren Österreichern, dem ein Streit vorausgegangen war. Dabei wurden vier Personen, die Türken und zwei Österreicher, verletzt. Sie mussten vom Roten Kreuz in das UKH Schwarzach eingeliefert werden.

Mit Einsatz eines Pfeffersprays ist in einem Lokal in Saalbach (Pinzgau) ein 26-jähriger Deutscher von Polizeibeamten festgenommen worden. Der rabiate Mann hatte zuvor unter anderem einen Lokalangestellten einen Faustschlag gegen den Kopf versetzt. Anschließend versuchte er, einen Beamten mittels Faustschlägen zu attackieren, teilte die Polizei mit.

Kärnten: Mann aus Fenster gefallen
Knapp zehn Minuten vor dem Jahreswechsel ist in der Nacht auf Samstag ein 36 Jahre alter Mann in Metnitz (Bezirk St. Veit) in Kärnten aus dem Badezimmerfenster seiner Wohnung gefallen. Der Angestellte stürzte laut Polizeiangaben 4,5 Meter ab und zog sich beim Aufprall vor dem Hauseingang schwere Verletzungen zu. Die Unfallursache war vorerst nicht bekannt. Der Schwerverletzte wurde von der Rettung ins Klinikum Klagenfurt am Wörthersee gebracht.

Zahlreiche Unfälle
in ganz Österreich
Zu einem tödlichen Verkehrsunfall ist es wenige Minuten nach dem Jahreswechsel in der Weststeiermark gekommen. Der 30-jährige Lenker war vermutlich infolge überhöhter Geschwindigkeit gegen ein Brückengeländer gekracht. Der Lenker starb noch an der Unfallstelle, sein Mitfahrer erlitt schwere Verletzungen.

Ein Unfall im niederösterreichischen Aspangberg St. Peter (Bezirk Neunkirchen) hat am Neujahrstag in den frühen Morgenstunden ein Todesopfer gefordert. Ein von einem 56-jährigen Niederösterreicher gelenkter Pkw war aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und hatte sich mehrmals überschlagen, ehe er auf einer Wiese zum Stillstand kam, berichtete die Sicherheitsdirektion. Für den 53 Jahre alte Beifahrer gab es keine Hilfe mehr. Der Mann starb noch an der Unfallstelle. Der Lenker wurde verletzt ins Landesklinikum Neunkirchen eingeliefert.

Frontal gegen die Wand einer Pannennische ist Samstag früh ein 25-jähriger Kärntner im Klauser Tunnel auf der Pyhrn-Autobahn (A9) gekracht. Der Mann starb noch an der Unglücksstelle. Eine Unfallursache war für die Polizei vorerst nicht erkennbar.

Ein 22-jähriger Mann aus Schwarzach in St. Johann im Pongau ist um 4.00 Uhr früh mit seinem Pkw vermutlich über die Fahrbahnmitte geraten und seitlich gegen ein entgegenkommendes Taxi geprallt. Der Taxilenker und seine Beifahrerin wurden bei dem Unfall verletzt und nach der Erstversorgung vom Roten Kreuz in das UKH Schwarzach eingeliefert, teilte die Polizei mit. Beim 22-Jährigen ergab der Alkotest einen Wert von 1,3 Promille. Er wird bei den zuständigen Behörden angezeigt.

Wien: Frau von Taxi überfahren
Eine alkoholisierte junge Frau ist in Wien-Brigittenau vor ein Taxi gelaufen. Die 18-Jährige wurde gegen 2.00 Uhr auf der Jägerstraße von dem Pkw erfasst und zu Boden geschleudert. Sie erlitt einen Schädelbasisbruch, berichtete die Polizei.
 

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