Bakterien-Alarm

Bub (2) starb an Meningitis

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Tod in wenigen Stunden - Antibiotika für Umfeld.

„Der Kleine kann in der Nacht fiebern, das ist völlig normal“, gab der Arzt nach der Zeckenimpfung Silke S. aus St. Ägidi (OÖ) mit auf den Weg. Doch als ihr kleiner Sohn Simon am nächsten Tag immer noch hohes Fieber und am ganzen Körper blaue Flecken hatte, fuhr sie mit dem Zweieinhalbjährigen sofort ins Kinderspital ins benachbarte Bayern. Doch es war schon zu spät, die Ärzte konnten Simon nicht mehr retten. Der Kleine starb am Dienstag an Organversagen in Folge einer Meningitis-Sepsis, heißt es aus der Kinderklinik Drei Orden Passau.

„Es war ein absolut schicksalshafter, dramatischer Verlauf“, so Chefarzt Matthias Keller. „Die Eltern haben sich überhaupt nichts vorzuwerfen.“ Ein bis zwei solche Fälle gebe es jährlich in der Klinik. Wo sich Simon infiziert ist, ist unklar. Fest steht für die Ärzte, dass die vorangegangene Zeckenimpfung nichts damit zu tun hat: „Bei einer FSME-Impfung handelt es sich um eine Virusimpfung, Meningokokken sind Bakterien“, erklärt Keller.

Meningokokken lösen eine Hirnhautentzündung aus, die schließlich die Blutgerinnung beeinflusst und zum septischen Schock führt. Entscheidend ist eine möglichst frühe Behandlung mit Antibiotika. Die Sterblichkeit liegt trotzdem bei 85 Prozent. Kellers Appell: „Mann kann gegen Meningokokken impfen!“
Rund 100 Personen im Umfeld der Innviertler Familie werden laut dem Bezirkshauptmann Rudolf Greiner jetzt vorsorglich mit Antibiotika behandelt.

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