Im Segelhafen in Podersdorf saugt ein 25 Tonnen schwerer Amphibienbagger derzeit Schlamm aus dem Neusiedler See.
Der Wasserstand im Hafenbereich soll damit erhöht und die Schifffahrt weiterhin ermöglicht werden, erklärte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) am Montag bei einer Pressekonferenz. Auch in Illmitz, Neusiedl und Purbach wird bereits gearbeitet, vier weitere Seegemeinden folgen.
Das Schilf- und Schlammmanagement sei "ein wichtiger Baustein im Themenkomplex See- und Seewinkel-Rettung", meinte Dorner. Der abgesaugte Schlamm kommt in Auffangbecken und wird, wenn er abgetrocknet ist, im Labor untersucht. Danach wird er über die Landwirtschaftskammer an Bauern in der Umgebung verteilt. Die Forschung Burgenland soll darüber hinaus weitere Nutzungsformen finden und nachhaltige Produkte entwickeln.
Pilotprojekt
Bei den derzeitigen Arbeiten handelt es sich laut Erich Gebhardt, Geschäftsführer der eigens gegründeten Seemanagement GmbH, um ein Pilotprojekt, bei dem verschiedene Geräte und Arbeitstechniken zum Einsatz kommen. So soll die beste Vorgehensweise gefunden und später auch von der GmbH selbst betrieben werden. Derzeit macht das die Strabag Umwelttechnik.
In Podersdorf soll noch bis Anfang November Schlamm abgesaugt werden, in Purbach, Neusiedl und Illmitz bis Ende Oktober. Ab 27. und 28. Oktober sind Arbeiten in Jois und Mörbisch geplant. Ende November fahren die Bagger in Oggau und Rust vor. Neben der Entschlammung wird in Rust auch das Schilf geschnitten.
Durch die Maßnahmen sollen der Neusiedler See und die Salzlacken nachhaltig abgesichert und erhalten werden. Zusätzlich gibt es weiter Gespräche zu einer Wasserzuleitung - sowohl innerhalb von Österreich als auch mit Ungarn, wobei man "schon relativ lange auf weitere konkrete Schritte" des Nachbarlandes warte, betonte Dorner. Außerdem stimme sich das Land derzeit mit Vertretern aus der Landwirtschaft in Hinblick auf Bewässerungstechnologien und wasserschonende Kulturen im Seewinkel ab.