Neusiedl am See

Fahnder sprengen Drogenring

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Die Bande verkaufte Suchtgift um über 800.000 Euro.

Einen Drogenring, der Abnehmer in Ostösterreich versorgte, haben burgenländische Fahnder nach monatelangen Ermittlungen zerschlagen. 21 mutmaßliche Dealer im Alter von 20 bis 39 Jahre, unter ihnen 13 Österreicher, wurden festgenommen. Rund 80 Personen wurden zumeist wegen Handels mit geringeren Suchtgiftmengen angezeigt, zogen der stellvertretende Landespolizeidirektor Werner Fasching und Chefinspektor Paul Schlaffer vom Landeskriminalamt heute, Dienstag, in Eisenstadt Bilanz.

"Der Straßenverkaufswert der nachgewiesenen, verkauften Suchtmittel beläuft sich auf über 800.000 Euro", so Schlaffer. Fast zwei Kilogramm Amphetamin sowie rund 100 Gramm Methamphetamin sowie Heroin und über 15 Kilogramm Cannabis wurden sichergestellt.

Die Ermittlungen hatten nach Hinweisen begonnen, dass im Raum Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) und Umgebung zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene schwer amphetamin- sowie heroinabhängig seien und regelmäßig Drogen konsumierten. Die Abnehmer seien nicht die primäre Zielgruppe der Fahnder: "Wir ermitteln weiter vom Konsumenten über die Zwischenlieferanten bis hin zu den Schmugglern und zu den Lieferanten im angrenzenden Ausland", erläuterte Schlaffer. Im konkreten Fall führten die Spuren nach Tschechien und in die Slowakei.

Die Drogen wurden großteils auf legalen sowie illegalen Rave-Veranstaltungen verkauft, teilweise auch in Wohnungen, Fahrzeugen oder auf Parkplätzen. "Es gab mehrere Plätze, die konspirativ für Übergaben verwendet wurden", berichtete Schlaffer. Der Kern der Gruppe sei seit etwa zwei Jahren aktiv gewesen, die Komplizen in Tschechien und in der Slowakei noch um einige Zeit länger. Auch in Tschechien habe es bereits mehrere Festnahmen gegeben: "Aus der Slowakei konnten wir einige Hauptlieferanten identifizieren. Hier stehen die Festnahmen unmittelbar bevor."

Methamphetamin sei eine gefährliche Droge, die schnell zu einer Berauschung führe. Schon nach dem ersten Konsum komme es zur Abhängigkeit. "Es ist auch so, dass diese Konsumenten ohne Therapie und ohne intensive Hilfe nicht mehr herauskommen aus diesem Kreislauf", so Generalmajor Fasching. Die Wirkung dieser synthetischen Droge könne abhängig vom Reinheitsgrad von sechs bis zu 30 Stunden anhalten.

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