Gegen jene Frau, die im Nordburgenland monatelang neben ihrem verstorbenen Lebensgefährten gelebt hat, ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Es geht um den Verdacht des schweren Betrugs. Ein Gutachten, das dieser Tage in Auftrag gegeben wurde, soll zudem klären, in welchem psychischen Zustand sich die damals 66-Jährige befand und ob sie zurechnungsfähig war, erklärte Staatsanwältin Theresia Schneider-Ponholzer am Donnerstag.
Nach einem anonymen Anruf fand der Gemeindearzt Anfang Jänner 2008 in dem Wochenendhaus die Leiche des 85-jährigen Mannes. Wie sich herausstellte, dürfte die Frau bereits seit März 2007 neben dem Toten gelebt haben. Laut einer ersten Obduktion lag kein Fremdverschulden vor.
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich jedoch heraus, dass die Verdächtige unter Vortäuschung einer Abhebeberechtigung vom Sparbuch des Verstorbenen Bargeld abhob. "Das ist zwar aus Geldnot passiert, war aber betrügerisch, weil sie im Testament nicht als Erbin angeführt war", so Schneider-Ponholzer. Das psychiatrische Gutachten betreffend die Zurechnungsfähigkeit werde in etwa vier bis sechs Wochen erwartet.