"Falsche Notmeldung"

Burschen lösen mit Lügen-Story Mega-Suchaktion aus

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Wie die Polizei nun ermittelte, hatten Burschen im Alter zwischen 8 und 10 Jahren einen angeblichen Sturz in die Raab frei erfunden. Die Kinder lösten damit eine aufwendige Suchaktion aus.

Steiermark. Mehrere Burschen hatten einen Sturz in die Raab frei erfunden. Die Gruppe von 8- bis 10-Jährigen gab gegenüber ihrem Betreuer einer Krisen-WG an, dass sie beobachtet hätten, wie ein Mann im Bereich des Bahnhofes in Feldbach in den Fluss gestürzt sei. Der angeblich Vermisste soll fast nackt gewesen und auf einem in die Raab ragenden Betonsockel ausgerutscht sein, so zunächst die Angaben der Burschen. Auch Kleidungsstücke sowie ein Zelt wurden am Flussufer der Raab sichergestellt, was die Angaben der Kinder vorerst untermauerte und erste Hinweise auf eine unterstandslose Person lieferte. 

Die Erzählung der Kinder hatte weitreichende Folgen, denn sie führte zu einem Großeinsatz von den Freiwilligen Feuerwehren Feldbach (Einsatzleitung), Mühldorf, Fehring, Lödersdorf, Leitersdorf, Johnsdorf-Brunn, Pertlstein, Rohr an der Raab und Hatzendorf sowie der Wasserrettung und der Polizei. Insgesamt waren etwa 100 Einsatzkräfte an der zweitägigen Suchaktion beteiligt.

Kinder gestehen Fake-Story

Der nach wie vor ausbleibende Fahndungserfolg der eingesetzten Suchmannschaften samt Tauchern, führte heute Nachmittag zu neuerlichen und intensiven Einzelbefragungen der Gruppe von Kindern im Alter von acht bis zehn Jahren. Dabei verstrickten sich die Unmündigen immer mehr in Widersprüchen. Letztlich gestanden die Kinder, den Sturz des Mannes in die Raab frei erfunden zu haben. Als Grund dafür gaben sie an, dass sie sich einen "Scherz" gegenüber ihrem Betreuer erlauben wollten. 

Die Ermittlungen in dieser Angelegenheit dauern noch an. Die Landespolizeidirektion (LPD) Steiermark weist unterdessen eindringlich auf die Kostenersatzpflicht bei "falschen Notmeldungen" hin. Die Frage ist nun, wer für die Kosten der zweitägigen Suchaktion mit 100 Einsatzkräften aufkommt. Eine Überprüfung derartiger Ansprüche wird im konkreten Fall eingeleitet.

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