Zu wenig Termine

Chaos um Schweinegrippe-Impfung

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Die größte Impfaktion der Republik droht zum völligen Chaos zu werden: Es gibt zu wenige Impfstellen und keine Impftermine am Abend.

Am Montag geht es los: Ab 7 Uhr früh können sich alle Österreicher gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Zwar haben chronisch Kranke, Schwangere und Kinder Vorrang. Aber: Auch jeder andere Impfwillige kommt dran. Geimpft wird in speziellen Impfstellen. Klar ist aber: Ganz so geregelt, wie sich das die Behörden vorstellen, wird die Impfung in der Praxis nicht ablaufen.

Denn: Es gibt zu wenige Impf-Stellen, die Öffnungs-Zeiten sind nicht patientenfreundlich und die Informationen für Interessierte sind mangelhaft. Das läuft alles schief:

Wien: Zu wenig Stellen. Das Hauptproblem sind die Impfstellen. Es gibt insgesamt nur 22 Stellen, darunter 14 Stellen nur für die Impfung von Kindern bis 14 Jahre. Zum Vergleich: In München impfen etwa 1.770 Allgemeinärzte. Pro Wiener Impfstelle sind oft nur zwei Ärzte eingesetzt, lange Wartezeiten drohen. Besonders ärgerlich: Es gibt keine Abendtermine. Die letzte Impfstelle schließt um 17.30 Uhr. Wer berufstätig ist und sich schützen will, muss dies vor der Arbeit tun oder einen Tag freinehmen. Susanne Rother von der MA 15: „Unsere Erfahrung mit der normalen Grippeimpfung zeigt, dass diese Zeiten ausreichen.“ Allerdings: Viele Eltern haben sich schon im Vorhinein aufgeregt – zumindest die Impfzeit für Kinder wurde deshalb bis 19 Uhr verlängert. „Wenn nötig, weiten wir weiter aus“, so Rother.

NÖ: Chaotische Termine. In NÖ impfen die Bezirkshauptmannschaften. Aber: Manche Stellen wie die BH Klosterneuburg haben nur jede zweite Woche geöffnet. Will man die empfohlene Frist von drei Wochen zwischen den beiden Impfungen einhalten, muss man in den nächsten Bezirk fahren. Und: Es gibt auch keine Abendtermine.

Burgenland: Wenig Termine. Impfungen gibt es jeweils nur bei einer Impfstelle pro Tag und das nur zwei Stunden lang. Keine Impfungen am Freitag.

OÖ: Schlechtes Service. Auf der Homepage des Landes sind die Impfstellen angeführt, jedoch ohne Öffnungszeiten. Beim ÖSTERREICH-Anruf bei der Info-Hotline wird man drei Mal verbunden. Dann die Antwort: „Sie müssen woanders anrufen.“ Chaos pur.

Stm: Keine Abendtermine. Positiv: Übersichtliche Informationen im Internet, viele Zusatztermine. Negativ: Nur drei Stellen impfen bis 16 Uhr.

Sbg: Schlangen erwartet. Auch in Salzburg dasselbe Problem: Es gibt keine Stelle, die die Impfung nach 16 Uhr anbietet. Schlangen bei den sechs Impfstraßen sind zu erwarten.

Kärnten: Länger offen. Ein Ansturm wird erwartet, jetzt sind die Zeiten der acht Stellen auf täglich vier Stunden erweitert worden. Aber: Keine Abendtermine.

Tirol: Komplizierte Impfung. Es impfen zwar rund 400 bis 500 Allgemeinärzte. Aber: Eine Anmeldung für die Impfung ist nötig.

Vorarlberg: Wechselnde Impfärzte. Pro Woche sind zwei Ärzte pro Sprengel eingeteilt. Unklar ist, wo die Folgeimpfung stattfindet. Positiv: Vereinzelt Infos am Tonband

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