Die derzeit eher desolat erscheinende Wiener Lokalmeile Copa Cagrana erhält ein neues, modernes Antlitz.
"Wir realisieren ein Pilotprojekt, das zeigen soll, wie schön die Copa Cagrana aussehen kann", erklärte Wiens zuständige Stadträtin Sima am Montag vor Journalisten. Die Bauverhandlung fand bereits statt. Der Neubau soll schon im kommenden Frühling eröffnen. Er wird ein griechisches und ein mexikanisches Lokal beherbergen. Die bestehenden Gebäude der beiden Betriebe müssen dafür weichen. Dass es sich bei ihnen um Lokale handelt, die über einen direkten Pachtvertrag mit der Stadt verfügen, macht das Vorhaben überhaupt erst möglich.
Denn der Rest des an der Neuen Donau gelegenen Unterhaltungs-Konglomerats wird von Generalpächter Norbert Weber genutzt. Der liegt mit der Stadt seit Jahren im Clinch. Zwar läuft gegen ihn eine vom Rathaus angestrengte Räumungsklage, über diese wurde bis dato aber nicht entschieden. Das Verfahren wurde im Juni geschlossen, die Stadt wartet seither auf ein Urteil.
Weber selbst hat stets betont, dass er sich einen Rückzug vorstellen könne - allerdings nur, wenn ihm Investitionen abgegolten werden. Laut Sima belief sich die erste Forderung auf rund neun Millionen Euro. Das sei eindeutig überzogen, befand die Ressortchefin. Sollte die restliche Copa Cagrana früher oder später ebenfalls wieder in die Verfügungsgewalt der Stadt übergehen, dann wird diese das Areal selbst entwickeln. Die neuerliche Vergabe an einen Generalpächter sei nicht geplant, beteuerte Sima.
Das neue Gastro-Objekt wird über insgesamt fast 300 Plätze verfügen. Es soll, anders als die derzeitigen Lokalitäten, für einen ganzjährigen Betrieb geeignet sein. Die Kosten wurde von Sima mit rund 2 bis 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Umgesetzt wird das Vorhaben von der städtischen Gewässer-Management-Gesellschaft.
Das Copa-Pilotprojekt wird über zwei Ebenen verfügen: Im unteren, offenen Bereich befinden sich die Terrassen - die so errichtet werden, dass auch Hochwasser keinen größeren Schaden anrichten soll. Sämtliche Versorgungseinheiten wie etwa die Küchen liegen vor den Fluten geschützt darüber. Dass die bisherigen Betreiber wieder zum Zug kommen, ist laut Sima auch Garant dafür, dass die Copa Cagrana für alle Wiener leistbar bleibt. Elitär oder teuer werde es dort nicht zugehen, versicherte sie.