Mini-Jetlag

Das macht die Zeit-Umstellung mit uns

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Die Uhr wurde wieder eine Stunde zurückgestellt. Die Schlafforschung vergleicht die Uhrumstellung oft mit einem Jetlag.

Wien. Seit heute Sonntag gilt wieder die Winterzeit. In der Nacht auf Sonntag wurden die Zeiger in Europa um 3.00 auf 2.00 Uhr und damit auf Normalzeit zurückgedreht. Damit starteten wieder die Diskussionen um die Vor- und Nachteile dieser Maßnahme, denn ein Ende der Zeitumstellung auf EU-Ebene lässt weiter auf sich warten.

Der Ball liegt nämlich immer noch beim EU-Ministerrat, der die Abschaffung der zweimal jährlichen Zeitumstellung das letzte Mal im Juni 2019 beraten hat, zuständig sind die Verkehrsminister. Das Europaparlament hatte im März 2019 mit großer Mehrheit für die Abschaffung der Sommerzeit gestimmt. Dem müssen die Mitgliedsstaaten jedoch mehrheitlich noch zustimmen, damit dies Realität werden kann. Die aktuelle spanische Ratspräsidentschaft hege jedoch keine entsprechenden Pläne, hieß es aus Ratskreisen gegenüber der APA.

Das macht die Zeit-Umstellung mit uns

Eigentlich können wir uns bei der Zeitumstellung, bei der die Uhren am 31. Oktober um 3 Uhr in der Früh auf 2 Uhr zurückgestellt werden, freuen. Denn dann wird uns eine Stunde „geschenkt“. Eigentlich. Denn nicht bei allen Menschen geht diese Umstellung wie im Schlafe spurlos vorüber. Viele Menschen leiden nach der Zeitumstellung an körperlichen oder psychischen Problemen. Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Gereiztheit oder Schlafstörungen. Gar depressive Verstimmungen können etwa die Folge sein. Die Schlafforschung vergleicht die Uhrumstellung oft mit einem Jetlag.

Das Problem liege darin, dass "man seinen eigenen Rhythmus gegen die Sonne verschieben muss, und da braucht man eben dann andere Zeitgeber: nicht das Licht, sondern eben Zeitgeber wie körperliche Aktivität, Mahlzeiten. Dann braucht der Körper, je nachdem wie gut man das verkraftet, etwa eine Woche, bis er sich umstellt", sagt Michael Schredl, Schlafforscher am Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim gegenüber der "Tagesschau".

Was empfiehlt die Schlafforschung? Vor allem rät sie, in der Woche nach der Uhrumstellung weniger streng mit sich selbst zu sein und so häufig wie es geht, nach draußen zu gehen und Sonne zu tanken. Denn gerade im Herbst und Wiener bekomme man sonst zu wenig Sonnenlicht. "Dann können wir die Zeitumstellung viel besser wegstecken", sagt etwa der Berner Schlafforscher Vorster gegenüber "SWR".

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