Prozess in Wien

Dealer nach Vergewaltigung im Rollstuhl

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Der Angeklagte, der seit Anfang April in U-Haft sitzt, ist übrigens mittlerweile auf einen Rollstuhl angewiesen.

Wien. Weil er seine ehemalige Freundin stundenlang ins Schlafzimmer gesperrt und sie vergewaltigt haben soll, nachdem er ihr ein Fleischermesser in den Hals stechen wollte, hat sich ein 22-Jähriger am Mittwoch am Landesgericht verantworten müssen. Der Angeklagte stellte sämtliche Vorwürfe in Abrede: "Es gab nie Gewalt. Ich habe sie nie körperlich angefasst. Wir hatten Auseinandersetzungen, aber es war alles verbal." Die Verhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

Wie sich nach der Aussage der Betroffenen ergab, haben die inkriminierten Handlungen bei dem Mädchen zu psychischen Störungen geführt, die möglicherweise als schwere Dauerfolgen zu qualifizieren sind. Um das abzuklären, wird das Gutachten eines psychiatrischen Sachverständigen eingeholt. Sollte sich die Vermutung bestätigen, würde sich im Fall einer Verurteilung der Strafrahmen erhöhen.

Der 22-Jährige hatte die um sechs Jahre Jüngere zu Jahresbeginn kennengelernt. "Sie hat sich unsterblich in ihn verliebt", wusste die Staatsanwältin. Der aus Algerien stammende Mann lebte vom Verkauf von Cannabis, das ihm ein nicht unbeträchtliches Einkommen verschaffte. Die 17-Jährige verwahrte für ihren Freund immerhin 3.500 Euro aus seinen Einkünften in einer Kaffeedose

Schläge versetzt und sie an den Haaren gezogen

Als dieser das Geld nicht sogleich fand, soll er der 17-Jährigen, die bei ihm eingezogen war, Schläge versetzt und sie an den Haaren gezogen haben, ehe er mit einem Fleischermesser auf sie losging. Das Mädchen konnte dem Stich in den Hals ausweichen. Danach sperrte der Angeklagte sie stundenlang ins Schlafzimmer, wobei er sich mit dem Messer vor der Tür postiert haben soll.

Zwei Monate später sperrte er die 17-Jährige überhaupt in die Wohnung, während er draußen Suchtmittel verkaufte. Nach seiner Rückkehr soll er sie zum Bett geschleift und vergewaltigt haben. Dabei legte er ein Messer neben das Bett. "Sie war vor Angst starr", stellte die Staatsanwältin fest. Der Mann habe sich stundenlang an seinem Opfer vergangen, das ihm deutlich zu verstehen gegeben habe, dass sie keinen Sex wollte.

Dealer nach Vergewaltigung im Rollstuhl

"Er sagt, es war eine zufriedene Beziehung", meinte Iris Augendoppler, die Rechtsvertreterin des Angeklagten unter Verweis auf Videos und Fotos am Handy ihres Mandanten. Der 22-Jährige behauptete, es habe "nie einen Konflikt gegeben". Er könne sich die Anschuldigungen seiner Ex nicht erklären: "Hätte ich sie geschlagen oder ihr etwas angetan, hätte sie mich nicht gestern im Gefängnis besucht."

Der Angeklagte, der seit Anfang April in U-Haft sitzt, ist übrigens mittlerweile auf einen Rollstuhl angewiesen. Bei einer tätlichen Auseinandersetzung mit dem neuen Freund der 17-Jährigen soll ihm dieser in den Rücken gestochen und eine Rückenmarkverletzung zugefügt haben.

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