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Arch-Drama

"Den Todesschrei des Piloten vergesse ich nie"

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Reinhard B. schildert die Sekunden vor dem Absturz des Helikopters an Hannes Archs Seite

Reinhard B. saß neben Kunstflieger-Ass Hannes Arch im Hubschrauber. Nur eine Minute, nachdem beide am Donnerstagabend an der Elberfelder Hütte in Kärnten abheben, zerschellt der Helikopter an einer ­Felswand. Pilot Arch stirbt bei dem Unglück – Genickbruch. Hüttenwart Reinhard B. überlebt nur knapp.

Acht Stunden in Trümmern des Helis eingeklemmt
Der Bild-Zeitung schilderte er vom Klagenfurter Krankenbett aus die letzten Momente vor dem Absturz. Nur zufällig sei er neben Arch in den Hubschrauber vom Typ Robinson R66 eingestiegen. Eigentlich wollte er zu Fuß ins Tal. Die beiden heben nach 21 Uhr von der Hütte ab: „Hannes meinte, er habe eine Nachtflugausrüstung“, sagt B. „Als ich drin saß und nur der Strahl des Start- und Landescheinwerfers zu sehen war, sah ich keine Konturen mehr.“ Arch habe sich „durch das Gelände getastet, nur mithilfe der Scheinwerfer“.

Plötzlich taucht im Lichtkegel eine Felswand auf. Arch versucht noch, hochzuziehen. Doch es ist zu spät. „Hannes stieß einen ­Todesschrei aus, den vergesse ich nie“, schildert B. die letzten Sekunden des Flugs.

Überlebender: »War kurz davor, mich aufzugeben«
Danach beginnt für den Schwerverletzten der Todeskampf im zerstörten Hubschrauber auf 2.400 Meter Höhe neben dem toten Arch. Der 62-Jährige liegt eingeklemmt in den Trümmern. Acht Stunden muss er so ausharren. Er hat gebrochene Wirbel und Ellenbogen; die linke Hand ist zertrümmert, die untere Zahnreihe ausgeschlagen: „Das lange Warten war grausam. Ich war kurz davor, mich aufzugeben“, sagt er. Dreimal habe er einen Hubschrauber gehört. „Doch der ist immer wieder weggeflogen.“ Erst um 4.30 Uhr erreichen ihn die Bergretter und können den Schwerverletzten bergen – gerettet.

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