"Fall Fiona"

Die geplante Entführung scheint geklärt

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Der Entführungsplan wirft aber weiter Widersprüche auf. In der Zelle des Drahtziehers wurden Handys und ein Computer sichergestellt.

Der Fall rund um den Plan, die Unternehmerin Fiona Swarovski zu entführen, scheint geklärt: Als mutmaßlicher Drahtzieher wurde ein 39-jähriger Rumäne ausgeforscht, und nach ihm brauchte die Polizei nicht einmal zu fahnden: Steliza S. sitzt wegen Mordversuchs und mehrerer Einbrüche in einem oberösterreichischen Gefängnis. In seiner Zelle wurden Handys und ein Computer sichergestellt, und diese werden nun mit ebenfalls beschlagnahmten Unterlagen ausgewertet.

Auswertung nächste Woche
Ergebnisse sind nach Angaben des Sprechers des Bundeskriminalamts, Gerald Hesztera, erst Ende kommender Woche zu erwarten. Die Einvernahmen des mutmaßlichen Drahtziehers Steliza S. liefen das ganze Wochenende über, Details dazu wurden nicht bekannt gegeben. Der BK-Sprecher sagte am Sonntag, es gebe keine neuen Erkenntnisse.

Ex-Mithäftling angeworben
Der Entführungsplan war von einem ehemaligen Mithäftling des Rumänen in Innsbruck verraten worden. Werner F. sollte als Komplize angeheuert werden. Der Plan war, in Kitzbühel in die Häuser von Swarovski und dem Modezaren Werner Baldessarini einzubrechen. Sollte einer der beiden zu Hause anwesend sein, hätten man sie entführen wollen.

Widersprüche
Der Plan wirft einige Widersprüche auf. So geht es den Ermittlern in Tirol und beim Bundeskriminalamt um die Frage, warum ein Rumäne einen Österreicher, der noch zwei Jahre Haft zu verbüßen hat, für eine Entführung anheuern wollte, die noch heuer stattfinden hätte sollen.

Werner F. hat keinen Führerschein, hätte aber zu einem Treffen nach Salzburg fahren sollen. Angeblich hätte Steliza S. ihm einen Chauffeur besorgt. " Das Ganze ist unstimmig", meinte Hesztera. Jetzt geht es darum herauszufinden, ob dieser Plan umsetzbar gewesen wäre oder ob es sich bei dem Ganzen um "Gefängnisfantasien" handle, sagte der BK-Sprecher.

Ellenlanges Vorstrafenregister
Stelica S, alias "Argint" , ist kein unbeschriebenes Blatt: Der 39-jährige Rumäne hat ein ellenlanges Vorstrafenregister. Darunter nicht nur Einbrüche, sondern auch ein Überfall auf eine 80-jährige Tirolerin im Juni 2004. Gemeinsam mit einem Landsmann schlug er die betagte Frau derart brutal, dass sie einen offenen Schädelbruch erlitt.

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(C) Tageszeitung ÖSTERREICH/AFG

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(C) Tageszeitung ÖSTERREICH/Köchler

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