Arme und Beine gebrochen

Drei Wochen Qual für Wiener Baby

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Neuer Fall von Kindesmisshandlung: Am Donnerstag flog das Martyrium auf.

Seine geschwollenen Beinchen und die blauen Flecken an seinem kleinen Körper sind stille Beweise für die wochenlangen Prügel.

Der kleine Elias (1) musste mindestens drei Wochen durch die Hölle gehen, das konnten die Ärzte im SMZ Ost feststellen. „Seine Verletzungen sind eindeutige Anzeichen für eine Misshandlung“, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger.

Am vergangenen Donnerstag flog das Martyrium auf, nachdem Elias von seiner Mama Simone S. (20) zum Kinderarzt gebracht wurde. Der schlug sofort Alarm.

Festnahme: Freund der Mutter unter Verdacht

Dringend tatverdächtig ist der Freund der Mutter. Der 23-jährige Thomas J. sitzt bereits in U-Haft, ein Geständnis hat er nicht abgelegt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Die Ermittler konnten den Wiener mit einem Zeitprotokoll überführen. „Anhand der Knochenbrüche stellten die Mediziner fest, zu welchem Zeitpunkt der Bub ­geschlagen wurde. Wir haben dann den Verdächtigen verhört. Er gab zu, dass er zu den Tatzeitpunkten mit dem Kind alleine war“, sagt Ermittler Thomas Keiblinger zu Österreich.

Kleiner Elias hatte panische Angst vor dem Freund

Zusätzlich belastend: die Reaktion des kleinen Elias auf seinen Stiefpapa. Denn der 23-Jährige war dabei, als die Mutter ihren Sohn zum Kinderarzt brachte. Laut dem Mediziner hatte der Bub panische Angst vor dem jungen Mann, der sich im ­Internet gerne mit nacktem Oberkörper zeigte. Gegenüber der Mutter sei er jedoch anhänglich gewesen.

Fest steht: Im Falle einer Verurteilung droht dem mutmaßlichen Prügel-Papa eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.

Der kleine Elias wird derweil noch im Spital behandelt. Die positive Nachricht der Ärzte: „Dem Bub geht es für diese Verletzungen überraschend gut.“ Fest steht aber auch: Von seinen schweren körperlichen Misshandlungen wird sich Elias’ Seele wohl nie so richtig erholen.

Psychanalytikerin: "Der Verdächtige wurde als Kind wahrscheinlich verprügelt"

ÖSTERREICH: Ein 23-Jähriger ist tatverdächtig. Was geht in so einem Menschen vor?

Rotraud Perner: Menschen, die prügeln, wurden selbst geprügelt. Gewalt ist ein erlerntes Verhalten, das nur einen Auslöser braucht. Stress und Hilflosigkeit können dafür Auslöser sein.

ÖSTERREICH: Wie wirkt sich die Misshandlung psychisch bei dem Bub aus?

Perner: Der Kleine hat alles mitbekommen und wird bei ähnlichen Situationen panisch reagieren.

(abs, wek)

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