Architektur

Ein Turm als Schaufenster Tirols

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Eines der weltgrößten Architekturbüros mit Sitz in Chicago, SOM, plant einen aufsehenserregenden Turm im Unterinntal in Tirol.

SOM, Skidmore, Owings & Merrill, ist ein 1936 gegründetes Architekturbüro. Berühmt ist es für Bauten wie das John Hancock Center oder den Sears Tower in Chicago, das Lever House in New York oder den Jin Mao Tower in Shanghai. Aber auch zahlreiche weniger hohe Architekturen in spektakulären Landschaften gehen auf das Konto von SOM, wie etwa ein Observatorium in Nevada oder eine Kapelle in Colorado. Insgesamt hat das Büro bereits mehr als 10.000 Projekte geplant und steht nun vor den Toren Wörgls.

Ursprüngliche Idee war Raststätte
Alois Wegscheider, Geschäftsführer der Errichtergesellschaft Roadpark Verwaltungs GmbH, die im Baustoffhandel tätig ist, hat sich, zusammen mit dem Projektleiter Johannes Mayrhofer, ein 40.000 m2 Grundstück im geplanten Kreisverkehr in Wörgl Ost zugelegt. Ursprünglich um eine der üblichen Tankstellen-Shop-Raststätten an der Autobahn zu bauen.

Ein Besuch in Shanghai und dort eine Führung durch eines der gerade im Bau befindlichen Projekte von SOM hat dann aber zu einem blitzartigen Umdenken geführt.

„Dort wo der Boden knapp ist, baut man Türme“ meint Wegscheider, und so nahm ein Projekt Gestalt an, „das Menschen auf der Durchreise aufhält und Lust auf mehr Tirol macht“ – schließlich fahren auf der Autobahn täglich 45.000 Kraftfahrzeuge an Wörgl vorbei.

Windkräfte im Inntal berücksichtigt
Ross Wimer, Architekt bei SOM erläutert, wie man dieses spezielle Gebäude für diesen speziellen Ort entwickelt hat, wobei man sogar die Windkräfte im Inntal berücksichtigt hat, was zum eiförmigen Grundriss führte. 28. Stockwerke, 137 Meter hoch.

Casino, Hotels und Büroräume geplant
Zwei Hotels, Appartements, Büros, Geschäfte, ein riesiger Freizeitbereich und ein „Flagshipstore Tirol“, aber auch ein Casino – „die Italiener zocken gerne, also sollen sie es bei uns tun“, meint Wegscheider – werden den Turm zu einer „vertikalen Stadt“, so Ross Wimer, machen. Eine Stadt, die sehr umweltbewusst mit Photovoltaik, Gründächern, Wärmepumpen, natürlicher Ventilation und Co2-emissionsneutral gebaut werden soll.

Jedoch auch bei diesem aufsehenserregenden Projekt wird es zu Anrainer-Beschwerden kommen.

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