Trauer um die Berglegende Koblmüller: Er starb, als er einer schwächeren Kameradin half.
Der Berg war sein Leben, am Berg fand er seinen Tod: Die heimische Alpinistenszene weint um Edi Koblmüller, einen der arriviertesten Bergsteiger des Landes (fünf 8.000er, viele Erstbegehungen). Der 69-jährige Oberösterreicher, Gründer der Linzer Bergreise-Firma BergSpechte, kam Mittwochnacht während einer Expedition am 5.047 Meter hohen Kasbek in Georgien ums Leben. Vom Blizzard in Gipfelnähe überrascht, ist er mit seiner Kameradin (59) Monika S. aus Österreich am Berg erfroren.
Tragische Bergtour an seinem Geburtstag
Die einwöchige Tour startete Freitag vor einer Woche, am Tag von Koblmüllers 69. Geburtstag. Der Bergfex führte die achtköpfige Gruppe (sieben Österreicher und ein Deutscher) an, als Krönung war der Aufstieg auf den Kasbek geplant. Doch während der Tour schlug das Wetter um: Während sich der Großteil der Gruppe nach unten in eine Schutzhütte retten konnte, blieb der erfahrene Bergführer bei der 59-jährigen Monika S., die langsamer als der Rest ging.
Doch es wurde dunkel und der Schneesturm erfasste sie: „Die beiden sind nachts im Blizzard erfroren, weil sie ungeschützt am Berg ausharrten“, trauert Winfried Flossdorf, Geschäftsführer der BergSpechte. Die Gruppe war machtlos. „Der Blizzard war so schlimm, Hilfe war ausgeschlossen“, erzählte ein Expeditionsteilnehmer aus Georgien. Am Tag darau wurden beide Leichen vom Helikopter geborgen.
Am Freitag waren die Ermittlungen in vollem Gange: „Die Reiseteilnehmer werden einvernommen. Sie kehren am Sonntag zurück. Zusammen mit dem Konsulat wird geklärt, wie die Überstellung der Leichen organisiert wird“, so Flossdorf.