Unter dem Namen eines verstorbenen Mafiabosses verschickte Peter L. kurz vor dem Prozess einen Brief aus der U-Haft.
Wien. Fünf Monate bedingt wegen Cybermobbings hat der Laufhausmanager bereits wegen seiner Facebook- und Blog-Attacken gegen seine Ex-Freundin, das ATV-Model Wendy Night, kassiert – ÖSTERREICH berichtete.
Weil er seine Tiraden gegen Wendy Night fortgesetzt und obendrein eine Anwältin gemobbt und verleumdet haben soll – weitere angeblichen Attacken und Bloßstellungen anderer Personen im Darknet noch gar nicht mitgerechnet –, steht der 47-Jährige am Dienstag erneut vor Gericht.
Einweisung. Jetzt droht ihm wegen fortgesetzter Belästigung im Wege einer Telekommunikation (§ 107c) bis zu einem Jahr Haft. Dazu kämen die fünf Monate auf Bewährung, die dann fix werden, – und nach Antrag eines Opfers und erstmals (!) für einen Facebook-Täter die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher, sofern der Staatsanwalt mitspielt und die Anklage auf gefährliche Drohung ausweitet. Nicht hilfreich für Peter L. war jetzt sicher ein Brief aus der Haft, in der er zurzeit wegen nicht bezahlter Strafen im Zusammenhang mit dem juristischen Streit mit Wendy Night sitzt. In dem Brief zieht er weiter gegen seine zwei Widersacherinnen vom Leder und beschimpft sie unflätig.
Einfach irre: Als Absender gibt Peter L. den Namen Sebastiano Rampulla an – ein verstorbener Mafiaboss, dessen Bruder am Massaker gegen Staatsanwalt Falcone in den 1990er-Jahren beteiligt war. Verteidiger Nikolaus Rast verspricht: „Ich werde alles unternehmen, um meinem Mandanten zu helfen. Dazu gehört auch, dass er sich in Zukunft mit Meldungen in der Öffentlichkeit sehr zurückhält.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.