Die 25-Jährige wurde zu zwei Jahren teilbedingter Haft verurteilt.
Jetzt muss Cains Mutter hinter Gitter: Acht Monate Haft und 16 Monate auf Bewährung, so lautet das Urteil für Aleksandra N. (25) – nicht rechtskräftig. Zahlreiche Journalisten drängten am Donnerstagnachmittag in das Landesgericht in Feldkirch, um die Frau zu erleben, die weggeschaut haben soll, als ihr kleiner Sohn Cain (3) brutal zusammengeschlagen und getötet wurde. Cains mutmaßlicher Mörder, Milosav M. (27), sitzt bereits in Haft.
Um kurz vor drei Uhr betrat Aleksandra N. den Gerichtssaal mit gesenktem Haupt. Die gelernte Kellnerin versteckte sich hinter einer Sonnenbrille und in einer übergroßen Kapuzenjacke. Doch als sie vor dem Schöffengericht Platz nahm, musste sie ihre Maskierung abnehmen und sich noch einmal an den 8. Jänner 2011 erinnern, den Todestag ihres Sohnes. „Ich kann mir heute nicht erklären, warum ich da einfach weggesehen habe“, meinte die Angeklagte reumütig.
Durch ihr Nicht-Handeln hat sie „massive Schuld“
Staatsanwalt Wilfried Siegele hatte kein Mitleid. Durch ihr Nicht-Handeln hätte sie eine „massive Schuld“ auf sich geladen.
Um kurz nach fünf Uhr sprachen die Schöffen Aleksandra N. wegen Quälen und Vernachlässigen von Unmündigen schuldig.
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Miloslav M. (27) jetzt mit schulterlangen schwarzen Haaren
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Verteidiger Edgar Veith
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Miloslav M. (27) mit seinem Anwalt Edgar Veith
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Richter Norbert Melter
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Gutachter Primar Dr. Haller (links) und Staatsanwalt Wilfried Siegele
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